Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 188-189. (Budapest, 2004)
ADATTÁR - DOCUMENTS - Nagy, Richárd: Was ist Unani? - Mi az Unani?
Medizin, die hoch in Achtung standen. Die Chirurgie, die Medikamente kamen bei kranken Menschen in Frage, die Diätetik jedoch bemühte sich jedermann anzuwenden, um seine Gesundheit zu erhalten. Wir wissen auch, warum: Beim Mangel von Schutzimpfungen, Antibiotika und gut ausgerüsteten Operationssälen war die Erhaltung der Gesundheit tatsächlich eine lebenswichtige Frage. Daneben dachte man, daß jede Krankheit letztendlich ihre Wurzeln in der falschen Ernährung hat. (4) Die griechische Wissenschaft fand im ganzen mediterranen Raum ihre Verbreitung, und die römische Kultur erbte die griechische Medizin. Heben wir einige von den anerkanntesten Autoren hervor: Dioskorides (1. Jh.): Herausragender Militärarzt zur Zeit der Herrschaft Neros. Er sammelte die bis dahin bekannten Heilpflanzen und Arzneimittel. Seine fünf Bände umfassende Medikamentenlehre galt in Europa und im nahen Osten mehr als 1500 Jahre lang als Grundlagenwerk. Die mit Kräutern umgehenden Heilpraktiker benutzen seine Bücher auch heute noch. Galen (2. Jh.) Gladiatorenarzt, dann Militärarzt und Familienarzt des Kaisers Marcus Aurelius. Er gilt als der produktivste, namhafteste und unbestritten hervorragendste Arzt der Antike. Auf allen Gebieten der Medizin schuf er Bleibendes, war Autor von etwa 200 Werken. (3) Zur Belehrung seiner Schüler sezierte er Schweine. Über anderthalb Jahrtausende bildeten seine Arbeiten die grundlegende Fachliteratur, unmittelbar und mittelbar hat Galen bis in die Gegenwart Einfluß auf die Medizin des Ostens, wie des Westens ausgeübt. Einige seiner Rezepte werden in der Heilkunde heute noch in unveränderter Form verwendet (galenische Präparate). Paulus von Aeglnia (7. Jh.) Der letzte Meister der alexandrinischen Medizinschule. (3) Zur Zeit der arabischen Belagerung fanden die Eroberer in Alexandrien eine hervorragende Schule vor. Die Bücher der griechischen Medizin ließ Paulus durch seine Schüler ins Syrische und Arabische übersetzen. Diese Übersetzungen wurden zu Grundlagen der späteren europäischen Medizin. Die Araber, die die griechische Kultur sehr hoch schätzten, erforschten und übersetzten neben anderen Wissenschaften auch die medizinischen Fachbücher - viele wertvolle Arbeiten aus der Antike konnten so vor dem Schicksal bewahrt werden, auf ewig verloren zu gehen - und entwickelten diese Kenntnisse entgegen verbreiteter irriger Vermutungen weiter. Es kann nicht unser Ziel sein alle Autoren aufzuführen, es sollen bloß vier Namen hier stehen: Rhazes (9. Jh.): Ein unvergleichlich origineller Autor, der das praktische Wissen höher schätzte, als die schulische Bildung. Als er als praktizierender Arzt nachdenklich machenden oder sonderbaren Erscheinungen begegnete, fertigte er darüber sofort Aufzeichnungen an. Er glaubte lieber seinen Augen, als den Spekulationen und der Autorität der antiken Autoren. Seine Bücher über die Nierensteine und über die Schwarzblattern fanden Jahrhunderte lang als Lehrbücher Verwendung. (8,9) Avicenna (Ibn Sïnâ) (10. Jh.) Viele Jahrhunderte hindurch galt er in der europäischen Medizin und in der Philosophie als eine absolute Autorität. Über Thomas von Aquin wirkt er sich auch heute noch auf die katholische Glaubenswissenschaft aus. Sein Hauptwerk Alqänünß-f-fibb (4) ist in der Welt unter seinem lateinischen Titel Canon Medicináé bekannt. Er synthetisierte und systematisierte darin die bis dahin angesammelten griechischen,