Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 186-187. (Budapest, 2004)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - OFFNER, Robert: Die Rolle der Universität Erfurt in der Ausbildung ungarländischer Mediziner (1521-1816). — Az erfurti egyetem jelentősége a magyarországi orvosok képzésében (1521-1816)

DIE ROLLE DER UNIVERSITÄT ERFURT IN DER AUSBILDUNG UNGARLÄNDISCHER MEDIZINER (1521-1816) ROBERT OFFNER Befaßt man sich mit dem Auslandsstudium siebenbürgischer Studierenden, so fallt auf, daß die 1392 in Erfurt gegründete, und von Siebenbürgen geographisch nicht übermäßig weit entfernte Universität in der einschlägigen Literatur kaum Erwähnung findet, obwohl sie neben jenen zu Prag (1347), Krakau (1364), Wien (1365), Fünfkirchen / Pécs (1367), Hei­delberg (1385), und Ofen / Buda (1395) eine der ältesten Hochschulen Mitteleuropas war. 1 Die Erforscher des ausländischen Hochschulbesuchs durch „Ungarländer" haben bereits im vierten Quartal des 19. Jahrhunderts die Matrikel zahlreicher europäischer Universitäten auf die dort immatrikulierten Landsleute untersucht. Ihre veröffentlichten Ergebnisse do­kumentieren die peregrinatio academica Hungarorum in vielen Ländern des alten Konti­nents. Diese Datenbasis wurde mit neuen Forschungsergebnissen späterer Generationen von Hochschulhistorikern bereichert, ergänzt und korrigiert. Diese Autoren werteten die Gesamtergebnisse systematisch mit Hilfe analytisch-statistischer Methoden aus und stellten diese - zusammen mit den studentischen Namensverzeichnissen und gegebenenfalls Kurz­biographien - in mehreren Publikationen im letzten Quartal des 20. Jahrhunderts vor. 2 Die Erforschung der Geschichte des ausländischen Universitätsbesuchs durch Siebenbürger scheint somit von seinen Anfangen bis zum Jahr 1850 abgeschlossen zu sein. Die Ergebnis­se dieser Arbeiten, die derzeit hauptsächlich in ungarischer Sprache vorliegen, stellen den aktuellsten Wissensstand zu diesem Thema dar. Keine einzige Publikation konnte bisher jedoch ermittelt werden, die sich mit dem Be­such der Universität Erfurt durch Studenten aus Ungarn und Siebenbürgen befaßt hätte, um den bildungsgeschichtlichen Einfluß dieser Hochschule auf die Akademiker beider Regio­nen zu erfassen. 3 Im Zuge der Untersuchung anderer Universitäten stieß ich jedoch auf einige wenige Hinweise, die mein Interesse weckten, um die Frage nach der siebenbürgi­schen Frequenz der Universität Erfurt zu stellen. Die einschlägigen Standardwerke zur Geschichte der siebenbürgischen „akademischen Pergrination" von Sándor Tonk, Miklós 1 Rüegg ( 1993), Böhm / Müller ( 1983), Müller ( 1920), Offner (2004). 2 Hier sei an die reiche Literatur über den ausländischen Hochschulbesuch der Siebenbürger bei Tonk (1996), Tonk/ Szabó (1992), Szabó / Szögi (1998), Wagner ( 1998), Szögi (1997, 2001) verwiesen. 3 Unter dem Begriff „Ungarländer" oder „ungarländisch" sollen die Staatsangehörigen des königlichen Ungarns und der Provinz Siebenbürgen, die ab 1541 als autonomes Fürstentum, von 1690 bis 1867 als habsburgische Provinz und Fürstentum bzw. Großfürstentum galt, verstanden sein. Nicht mit einbezogen sind die kroatischen Territorien der Kronenländer.

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