Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 182-185. (Budapest, 2003)

TANULMÁNYOK - ARTICLES - Antall József - Kapronczay Károly: Das ungarische Gesundheitswesen im Zeitalter des Absolutismus und des Dualismus. (A magyar egészségügy az abszolutizmus és a dualizmus korában)

medizinischen Versorgung eingeleitet: 1909 standen schon etwa 500 Ärzte zur Verfügung, die Zahl der Polikliniken erhöhte sich von 15 auf 70. Außer dem Arbeiter-Tbc-Sanatorium in Szentendre (1897) ist 1913 ein eigenes Krankenhaus mit 280 Betten in Pestújhely für die Versicherten eingerichtet worden. Die Mehrheit der versicherten Kranken wurde auf Grund der Verträge in staatlichen Krankenhäusern geheilt. Hier soll erwähnt werden, daß - neben dem, auch in europäischer Hinsicht als entwickelt geltenden Arbeiter-Versicherungssystem, - die Versicherung der Bauern und landwirtschaftlichen Arbeiter auf einem sehr niedrigen Niveau stand. Die Gesetzartikel XVI./ 1900 und XIV./ 1902 verpflichteten die Arbeitgeber ­bloß bei Saisonarbeiten - eine Unfallversicherung zu schließen, zu einer allgemeinen Krankenversicherung wurde ihnen auch jetzt keine Pflicht auferlegt. 26 Fast eine jede bedeutende Persönlichkeit des ungarischen Gesundheitswesens beschäftigte sich mit den prinzipiellen und praktischen Fragen der Gewerbehygiene. Die Lehrer der Gewerbehygiene, deren Professor József Fodor war, und die Erste Hilfe - unter der Leitung des Professors Kálmán Müller - wurden sogar auf die Initiative von Lajos Markusovszky seit 1879/80 an der Technischen Universität eingeführt. Im Wesentlichen kann als Begründer der ungarischen wissenschaftlichen Lehre der Gewerbehygiene József Fodor betrachtet werden, der diesen sich herausbildenden Fachzweig als ein wichtiges Gebiet des Gesundheitswesens betrachtete. Zur Gewerbehygiene wurde er nicht nur von seinen Untersuchungen des kommunalen Gesundheitswesens geleitet, sondern er stellte Menschen, die unter gefährlichen Umständen arbeiteten und unter außerordentlich ungesunden Umständen lebten, in den Mittelpunkt seiner Forschung. In seinen Untersuchungen beschäftigte er sich mit fast allen Industriezweigen, seine Behauptungen sind bis heute gültig geblieben. 27 Ein weiteres wichtiges Gebiet der angewandten Gesundheitslehre war die Schulhygiene. In der Kritik des Gesetzes für das öffentliche Gesundheitswesen haben mehrere Fachleute daraufhingewiesen, daß das Gesetz vom Jahr 1876 sich nicht genügend mit dem Unterricht der Schulhyghiene beschäftigte. „Die Hygiene muß im allgemeinen und systematisch unterrichtet werden, weil sie die Arbeitsfähigkeit des Einzelnen und den humanen Sinn der Bevölkerung entwickelt" -schrieb József Fodor 1887. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die Beziehung des Unterrichtswesens und der hygienischen Zustände und brach sie in Zusammenhang mit der großen Kindermortalität. József Fodor betrachtete die Schulhygiene als ein selbständiges und angewandtes Gebiet der Hygiene, das die ärztlichen, hygienischen und pädagogischen Prinzipien auf dem Gebiet des Unterrichts verwendet. Dies wird vom fachlich gut ausgebildeten Schularzt geleitet, zu dessen Aufgaben nicht nur die konsequente Verwirklichung und Aufsicht der hygienischen Prinzipien und Gesetze gehören, er muß auch die Bedingungen der Erziehung für eine gesunde Lebensweise und für ein gesundes Leben in den kommenden Generationen durch den Unterricht der Gesundheitslehre schaffen. 2 In den schulhygienischen Betrachtungen stand im Mittelpunkt der Schutz der Schule, ihre Umgebung und die Schüler selbst. Bugyi B.: Újabb adatok a Műegyetemen folytatott munkavédelmi oktatás kereteihez egy 1886-ban megjelent egyetemi jegyzet alapján (Fodor József munkaegyészségügyi tevékenységéről). Felsőoktatási Munkavédelmi Közlemények, 1979.6. 10-29. Antall J. - Kapronczay K.: Fodor József és az iskolaegészségügy. Magyar Pedagógia, 1975. 2. 191-200.

Next

/
Oldalképek
Tartalom