Magyar László szerk.: Orvostörténeti Közlemények 178-181. (Budapest, 2002)

KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Heltmann, Heinz: Johann Hedwig (1730-1799), ein bedeutender Arzt und Botaniker aus Siebenbürgen

JOHANN HEDWIG (1730-1799), EIN BEDEUTENDER ARZT UND BOTANIKER AUS SIEBENBÜRGEN HEINZ H ELTMANN Johann Hedwig gilt als der bedeutendste Botaniker, der aus der Mitte der Siebenbürger Sachsen hervorging, und zugleich als einer der namhaftesten Naturforscher des 18. Jahr­hunderts überhaupt. Seine außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen weisen ihn nicht nur als hervorragenden Naturforscher sondern auch als einen der besten Mikroskopiker seines Jahrhunderts aus. Durch die Entdeckung der Fortpflanzungsorgane der Moose gilt Hedwig als Begründer der Mooskunde und erhielt dafür von berufener Seite zurecht den ehrenvollen Beinamen „Linné der Moose". Hedwig hat jedoch auch für die Pflanzen-morphologie, -anatomie und -physiologie Grundlegendes geleistet. Als wahrer Menschen-freund war Hedwig auch mit Leib und Seele Arzt und hat sich als solcher, bis kurz vor seinem Tod, stets auch der Betreuung und Heilung der Kranken gewidmet. Hedwigs Schul- und Studienzeit Johann Hedwig wurde am 8.12.1730 in Kronstadt geboren. Sein Vater Jakob Hedwig war ein angesehener Handwerker und Ratsmitglied dieser Stadt. Seine erste Ausbildung erhielt Johann Hedwig im Privatunterricht. Ab 1744 besuchte er das Obergymnasium seiner Vaterstadt und bereits ein Jahr später wurde er von den Obergymnasiasten zum Rex des Coetus gewählt. Schon damals galt sein besonderes Interesse der Pflanzenwelt aus der Umgebung von Kronstadt. Nach Abschluß des Kronstädter Obergymnasiums begab sich Hedwig 1747 zur Vorbereitung seines Hochschulstudiums (Theologie), in Begleitung des k. k. Hauptmanns von Horváth, zunächst für kurze Zeit nach Wien, danach zwei Jahre nach Preßburg und ebenso lang nach Zittau. Da die finanzielle Untersützung von zu Hause sehr gering war, verdiente er sich seinen Unterhalt mit: Privatstunden, Chorsingen und Geigenspiel. In Zittau reifte der Entschluß Medizin zu studieren. Aus diesem Grund begab er sich bereits im Oktober 1751 nach Leipzig, wo er sich am 24.01.1752 an der Universität zu Leipzig immatrikulierte. (Abb. 1). Durch seinen Fleiß und seine ungewöhnlichen Leistungen gewann Hedwig bald die Zuneigung seiner Lehrer und Kommilitonen. Besonders eng befreundet war er mit den Professoren der Botanik der Medizinischen Fakultät Christian Gottlieb Ludwig und Ernst Gottlob Bose. Diese übertrugen ihm die Betreuung des Botanischen Gartens und Bose beauftragte Hedwig seine Stelle im Krankenhaus drei Jahre lang zu vertreten. Durch diese zusätzliche Tätigkeit erweiterte er sein botanisches und medizinisches Wissen weit über

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