Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Fehlmann, Hans-Rudolf: Az „ismeretlen" soproni receptkönyv (német nyelven)
garn hat Dr. Norbert Duka Zólyomi geschrieben 21 . Das Soproner Arzneikompendium enthält viele Rezepte, die auf Paracelsus zurückgehen sollen. Diese sind gekennzeichnet entweder mit Paracelsus oder mit T.P., z.B. auf Blatt 277 oder 308[hier C.M.T.P., wobei CM. nicht aufgelöst werden konnte] und Blatt 312 u.a. Die oft zitierte Basilica chymica Crollii bringt die Waffensalbe, das Unguentum sympatheticum seu styellatum Paracelsi. Monika Klotz 22 gibt folgende Zusammensetzung an: ,,Das Präparat wird bereitet aus Tierschmalz, das in Rotwein gekocht auf kaltes Wasser gegossen wird. Das auf dem Wasser schwimmende Fett wird abgetrennt und mit verschiedenen Zusätzen vermischt, unter denen sich Wüdschweinhirn, Mumie, Blutstein, Menschcnhirnschale und getrocknete Regenwürmer befinden". Die Autorin hat bei Paracelsus keine entsprechende Textstelle gefunden. Die Vorschrift in unserem Arzneikompendium steht auf Blatt 312 und heisst: Unguentum vulnerarium T.P.Recipe. Usnee de cranio Microcosmi unc.ij/Mumie une- /01. Uni drach.ij /01.Rosarum unc.i/Boli Armeni unci, haec omnis in mortario tamdiu tunde, done-ch[donec] in purum ung[uentum] redigatur, quod reconde in pixidem. Miraculosa enim eficit, sanat enim vulnera non(?) proprio attacta, sed tantum modo lignorum vel Armorum. Kommentar: Die Autorenschaft des zu beschreibenden Buches gibt im Inhaltsverzeichnis der ,,in diesem Buche erwähnten Heilmittel" auf Blatt 375 bis 382 an: Unguentum sympateticum T.P. Aber auf Blatt 312, auf welchem die Zusammensetzung der Waffensalbe steht, ist die Ueberschrift Unguentum vulnerarium T.P. angebracht. Der Autor kennt also das Synonym, wie es dem Paracelsus zugeschrieben wird 23 . Das Rezept im Soproner Kompendium erscheint moderner als dasjenige von Croll, denn Wildschweinhirn, Menschenhirnschale und Regenwürmer fehlen! Der Bartflechte aber wurden zu jener Zeit und auch später heilende Eigenschaften zugesprochen. Darüber möchte ich Sie noch speziell orientieren: ,,Erst 1967 wurde erkannt, dass die volkstümliche Pflanzenheilkunde im Lichte moderner Antibiotika-Forschung so gesehen werden muss, dass z.B. Eine Flechtenart, die in Aegypten nicht heimisch war, aus der Zeit von 1700 bis 1600 v. Chr. gefunden wurde. Flechten scheinen also durch Jahrtausende empirisch medizinisch verwendet worden zu sein. Es ist nun interessant, festzustellen, dass ein Grossteil der Flechtensäuren antibiotisch gut wirksam ist. Die Usninsäure beispielsweise besitzt etwa das Wirkungsspektrum des Penicillins. In vitro wird ausserdem der Tuberkelbazillus beträchtlich gehemmt 24 ." Gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts hat John Parkinson (1567—1650) sein Theatrum Botanicum, The Theater of Plants, London, 1640, herausgegeben. Er war Apotheker in London und der Herbarist des Königs. In seinem Kapitel 61 gibt Parkinson Kunde vom Moss, das auf ,,dead mens Sculls", auf den Schädeln toter Menschen, wachsen soll. Die Schilderung, die aus dem Englischen des 17. Jahrhundert frei übersetzt wurde, dokumentiert Norbert Duka Zólyomi: Zum Aufenthalt von Paracelsus in Ungarn, Medizin & Naturwissenschaften in der Wittenberger Reformationsära. Hrsg. von W.Kaiser & A.Völker, Halle. Wissenschaftl. Beiträge der Martin-Luther-Universität, 1982. Monika Klotz, a.a.O., 81. Martin Müller: Registerband zu Sudhoffs Paracetsus-Gesamtausgabe, Medizinische, Naturwissenschaftliche & Philosophische Schriften, NOVA ACTA PARACELSICA, begründet & herausgegeben von der Schweiz. Paracelsus-Gesellschaft (SPG), Supplementum 1960, Einsiedeln, I. Abteilung, Bände I—XIV, München & Berlin 1929—33, 268: „Waffensalb XIV, 448," im Kapitel Spuria, welches Vorschriften enthält, die wohl dem Paracelsus zugeschrieben werden, aber keine autenthischen von ihm sind. Volksmedizin, Probleme & Forschungsgeschichte. Hrsg. von Elfriede Grabner, Darmstadt, 1967, 364/365.