Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)
berg. 54 Der Kult von den Nationalheiligen und der sich an die Person von István Stephan I. knüpfende, bis zu seiner Epoche zurückgreifende Kult begegneten den Traditionen der Vergangenheit. Es kann sowohl anhand von schriftlichen Dokumenten als auch durch bildliche Andenken und Patrozinien bewiesen werden, dass beide zu den Arpádschen Fürstengeschlechtes, dann von denselben des Anjou-Hauses verehrt worden waren. Aus den 115 bekannten Quellen sind 70 Andenken auf die das Jahr 1530 vorangehende Zeit zu datieren. Es sind darunter der Krönungsmantel, die Krone, das Aspersorium von Beszterec, das Hausaltar des Andreas III., (das Berner Dyptichon) und das Ungarische Anjou-Legendarium diejenigen Reliquien, 55 welche sich unmittelbar an die regierende Familie knüpfen. Auf diese Verehrung basierte Ferdinand I., als er am 12-ten Januar 1564 des Kosmas-Damian-Tages an der Wiener Universität feierlich zu gedenken verordnete, welche Verordnung später, 1644, durch den ,,Ordo" 56 des Ferdinand III. nur noch verstärkt wurde. Ihren Kult erneuerte im 18. Jhdt der Jesuitenorden. Es mag eine kühne Voraussetzung von uns sein, kann sie vielleicht jedoch auch auf die Frage zugleich eine Antwort zu geben, warum dieser Spätkult — trotz seinen bis zur Staatsgründung zurückreichenden Traditionen — ein isolierter Kult blieb. Eben, weil er von den Jesuiten angespornt wurde. Selbst an der Medizinischen Fakultät der Universität von Nagyszombat (Tyrnau) wurde ihr Namenstag nur auf Anhieb von Ignatz Schweger, dem Protomedicus von Pozsony (Pressburg) erst von 1773 an gefeiert. 57 Unter den Darstellungen des barocken Zeitalters und den Tafelbildern gotischen Stils gibt es keine Beziehung. Unter den übriggebliebenen 10 Tafelbildern bzw. 8 Holzstatuen aus Nordungarn sind insgesamt 2 Legendenbruchteile zu finden: (Kosmas und Damian vor dem Richter, bzw ihre Enthauptung) vom Anfang des 16. Jhdts. Für die ,,ars medica sacra" wäre es vielleicht eben jene, die Szene der Beintransplantation " 5S; , wichtig, welche aus der Serie fehlt. Eine Verwandschaft mit der zwischen 1320—1330 gemalten Miniaturenserie des Bildlegendariums von Anjou ist jedoch anzunehmen; die beiden Darstellungen weisen dieselben Merkwürdigkeiten auf: die Tracht des Mediziners bzw. die des Apothekers. Auf den Bildern des Legendariums tragen die Figuren die Doktortracht der Universität von Bologna; auf den Tafelbildern von Szepeshely ist der eine Heilige in medizinischer, der andere in Apothekertracht zu sehen. 59 Auf dem „HeiligenAndreas-Altarbild" von Bártfa (um 1460) erscheint Kosmas is einem Talar, welches an den Universitäten aus feierlichen Anlässen getragen wurde. 60 Der Heilige Damian erscheint als ein reicher Bürger auf dem Bild, als Apotheker, der an seinem Gürtel das die Chirurgie symbolisierende Instrumentarium trägt. Ausser dieser weltlichen medizinischen Tracht blieben über die andere 54 Vida, M.: Kosmas und Damian, die Schutzheiligen der medizinischen Fakultät Wittenberg. Der Kosmasund Damian-Kult am ungarischen Beispiel . Medizin und Naturwissenschaften in der Wittenberger Reformationsära. Halle-Wittenberg, 1983. Martin-Luther-Universität. 33—67; vgl. Diepgen, R: Über die Siegel der medizinischen Fakultät . . . in Freiburg. Arch. Gesch. Med. Leipzig, 2. 1915. 183.; Wittmann, A.: Kosmas und Damian. Kultausbreitung und Volksdevotion. Berlin, 1967. 314. 133—136. 55 Vida M.: A Kozma és Damján-tisztelet írásos és tárgyi emlékei. (Schriftliche und gegenständige Überlieferungen des Kosmas- und Damian-Kultes.) Comm. Hist. Artis Med. 89—91. (1980), 251—261.; dieselbe a.a.O. 42. Anmerkung; dieselbe: Ursprung und Deutung der Verehrung der heiligen Kosmas und Damian in Ungarn (11—14. Jahrhundert). Comm. Hist. Artis Med. 89—91. (1980), 45—95. 56 Linzbauer, X.F.: Codex Sanitario-Medicinalis, Hungáriáé. Budae, 1852—1856. I. Bd. S. 255. Ordo Pharmacopoeorum Viennensium. S. 387. 57 Schweger, I.: Panegyricus Divis Cosmae et Damiano artis med. Tutelaribus dictus a. . . Tyrnaviae, 1773. 58 Radocsay D. : a.a.O. 36. Anmerkung, 443. Holz, Tempera. 66,5 x 40, 66 X 40 cm. Magyar Nemzeti Galéria. (Ungarische National Galerie) 53.380, 53.381. 59 Vida M.: 54. Anmerkung; dieselbe a.a.O. 55. Anmerkung. S.260. 60 Radocsay D: a.a.O. 36. Anmerkung. S. 164. Bártfa, Szent Egyed templom. Szent András Oltár. (Bártfa, Hl-Ägidius-Kirche, Hl-Andreas-Altar.) Holz, Tempera. 48,5 x 34,5 cm; Vida M.: a.a.O. 54. Anmerkung. S. 53-55.