Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)

HERALDIK UND MEDIZINGESCHICHTE: DIE ERSTEN ÄRZTEADELUNGEN IN UNGARN* LAJOS TARDY FESTREDE ANLÄSSLICH DER VERLEIHUNG DER ISTVÁN WESZPRÉMI-EHRENMEDAILLE D ie erfreuliche Tatsache, daß die Heraldik den ihr gebührenden Platz in der Hierarchie der Dis­ziplinen wiedergewonnen hat, bewirkte zugleich eine wahre Renaissance in der Pflege und dem Studium der geschichtlichen Hilfswissenschaften. Vor gar nicht langer Zeit, in der jüngsten Ver­gangenheit sozusagen, erfreute sie sich noch derselben, in Anführungszeichen eingeklemmten Achtung wie in meinen Gymnasialjahren seligen Angedenkens das Ersatzlehrfach für Griechisch oder das Freihandzeichnen, während heute, bei einem durchweg niveauvollen Geschichtsunter­richt, die bislang beinahe oder völlig vernachlässigten Disziplinen — von der Paläographie bis zur Heraldik und Genealogie — sowohl im Kreise der werdenden Historiker als auch des schreib­kundigen Publikums zu einem neuen Leben erwachen. Im Rahmen der Ungarischen Gesellschaft für Geschichtswissenschaft wurde eine Archäogra­phische, Heraldische und Genealogische Sektion gegründet, die meines Erachtens zu einer wich­tigen Rolle berufen ist. Geplatzt ist die auf Unkenntnis und Argwohn beruhende „Ansicht", wo­nach diese in den Fünfzigerjahren zurückgesetzten geschichtlichen Wissenszweige nichts anderes als wissenschaftlich getarnte retrograde Kräfte seien. Dies bezeugt für jedermann ersichtlich die auf Schritt und Tritt wahrnehmbare Verehrung der Traditionen, von den dekorativen Emblemen der Massenverkehrsmittel bis zu den neuen Stadtwappen, die die historischen Traditionen mit den Symbolen der Gegenwart fachkundig vereinen — ja, leider sogar bis zu den neuerdings kompo­nierten heraldischen Ungeheuern, die vom Nichtbefragen der Experten zeugen. Die fachwissen­schaftliche Bedeutung heraldischer Kenntnisse wurde in anderen sozialistischen Ländern seit lan­gem erkannt, neben Polen vor allem in der Sowjetunion, in deren jüngsten repräsentativen Buchausstellung in der Akademischen Buchhandlung ich die Freude hatte, einen echten Lücken­büßer, nämlich die heraldische Facharbeit eines zeitgenössischen Autors, kaufen zu können. 1 Um diesen Rückstand aufzuholen, veröffentlichte unsere Gesellschaft — noch vor der Erschei­nung des vorzüglichen Werkes von Iván Bertényi 2 — vor zwei Jahren in einer mustergültig redi­gierten Prachtausgabe eine Auswahl der Wappen alter ungarischer Ärzte unter dem Titel „Insig­nia medicorum in Hungária". 3 Der wegweisende und exemplarische Wert dieser Arbeit ist unbestreitbar und hätte vielleicht noch dadurch weiter erhöht werden können, wenn auch der die * Die Studie wurde auf der Gedenksitzung zur Verleihung der Weszprémi— Medaille verlantbart, am 24. Februar 1984. 1 Sobolewa, N. A.: Wappenkunde der russischen Städte u. Provinzen im 18—19. Jh. Moskau 1981 (russisch). 2 Bertényi I.: Kis magyar címertan (Kleine ungarische Wappenkunde). Budapest 1983. (ungarisch) 3 Antall J. —Buzinkay G : Insignia medicorum in Hungária. Wappen ungarischer Ärzte. Budapest 1982. (bilinguis)

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