Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 105-106. (Budapest, 1984)

TANULMÁNYOK - Kaiser, W. — Völker, A.: Az első középeurópai gyermekkórház (német nyelven)

DAS ERSTE ZENTRALEUROPÄISCHE KINDERKRANKENHAUS* WOLFRAM KAISER — ARINA VÖLKER Bei Nachbetrachtungen zur Geschichte des Krankenhauswesens unterscheidet man im allgemeinen drei Stadien in einer sich zuweilen verzahnenden Entwicklung: die Asylierungs- und Hospitalitenstätten (hospes= Gast) des Mittelalters werden in der Folge durch Verpflegungs- und Versorgungs-institutionen abgelöst oder ergänzt, bevor die Untersuchung und eine zweckentsprechende Behandlung zu bestimmenden Kriterien werden. Versteht man dabei unter dem Begriff des Krankenhauses einen auf Dauer ein­gerichteten und primär der Betreuung bettlägeriger Kranker dienenden Festbau, in dem ein ständig verfügbarer Arzt die medizinische Oberaufsicht führt, den therapeutischen Erfordernissen in Zusammenarbeit mit seinem Hilfspersonal nachkommt und bestimmte Modalitäten wie z. B. Aufnahme und Entlassung von Kranken dirigiert, dann zeichnen sich bei einer derartigen Definition wesentliche Unterschiedlichkeiten der beiden erstge­nannten Entwicklungsphasen im Vergleich zur Moderne ab. So kennt das mittelalter­liche Leprosorium üblicherweise keine medizinische Überwachung; den Arzt sieht der als Krankheitsträger identifizierte Patient wohl zum letzten Mal (falls überhaupt) bei der Lepraschau; dann untersteht er im meist extra muros civitatis angelegten Isolierspital einem Hausmeister. 1 Hinsichtlich der Kontinuität einer ärztlichen Aufsicht ähneln die Pestspitäler und die Militärlazarette früherer Jahrhunderte noch am ehesten der Organisa­tionsform der Gegenwart, doch handelt es sich bei ihnen um jeweils befristet eingerichtete und unter dem Druck aktueller Geschehnisse — hier das Seuchenproblem, dort die Not­wendigkeit der Verwundeten Versorgung — unterhaltene Institutionen. Manche Kommune hat sich damals bereits bei Näherung der Infektionswelle zur Aufnahme von Seuchen­kranken bereitstehende Häuser zu Pestlazaretten ausgebaut: 2 ein später als Charité ge­nutztes Gebäude in Berlin verdankt bekanntlich dieser Präventivmaßnahme seine Ent­stehung. In der Regel nutzt man aber derartige, auf Zeit in Funktion genommene Ein­richtungen, wenn man ihrer nicht mehr bedarf, für andere Zwecke. Weder der meist gegen hohe Bezahlung von auswärts verpflichtete Pestarzt noch der zum Lazarettdienst kommandierte Militärmediziner ist ein dem heutigen Chefarzt vergleichbarer Anstaltslei­ter auf Dauer. Noch anders liegen die Verhältnisse bei jenen in akademischen Zentren eingerichteten Unterbringungsstätten, die unter der Bezeichnung von Studentenhospitälern geführt wur­* Vorlesung auf der Sitzung der Ungarischen Gesellschaft für Geschictite der Medizin am 1. Juni 1984 (Red.) 1 Schadewaldt, H.: Die Stellung des leitenden Krankenhausarztes in historischer Sicht. Arzt Krankenhaus Nr. 11 (1978). 2 Arndt, K.-H. : Die Pestepidemie von 1682/83 und ihre Auswirkungen auf Stadt und Uni­versität Erfurt. Beitr. Gesch. Univ. Erfurt 18, 27-89 (1975-1978). 3 Orvostörténeti

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