Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 101. (Budapest, 1983)

KISEBB KÖZMÉNYEK — ELŐADÁSJOK - Vida, Tivadar: Latin nyelvű havi diétetikai tanácsok a Pray Kódexben (német nyelven)

Gewiß nicht, warum konnten wir aber nicht annehmen, daß Beda seine Mitteilung aus noch älteren Quellen schöpfte und zwar aus solchen, die außerhalb Englands zustande kamen? Schreibt ja doch Ernyei selber im J. 1932 über den Möncharzt: „Dabeisteht er unter dem unmittelbaren Einfluß seines Zeitalters, aber noch mehr unter jenem der klassischen Studien". 15 Übrigens wird dies durch den nachfolgenden, bei der Übersetzung der lateinischen Regeln ins Ungarische wahrgenommenen Umstand bewiesen. Ich schaute im Forcel­linis großen etymologischen Wörterbuch 10 21 weniger bekannten, hauptsächlich bota­nischen Wörtern, bzw. Ausdrücken nach. Es stellte sich hierbei heraus, daß derer 16 aus Werken klassischer Autoren der Naturwissenschaft und der Medizin abgeleitet werden, 10 darunter aus der „História naturalis" von Plinius d. J. Julius Sillig bemerkte bereits im 1833, daß die Kirchenväter (er führt Eusebius, Hieronymus, Augustinus, Gregor v. Tours und Alkuin an) die Beobachtungen und Mitteilungen des Heiden Plinius zitieren und er fügt hinzu: „Ich vergleiche mit ihnen das Cap. 28 de ratione Temporum des wenngleich später gelebten Beda Venerabiiis." 17 Nun, der Computus, oder de ratione computi ist eine Bearbeitung eben dieses Werkes, in dem er auf Anregung seiner Ordens­brüder in der Form von Fragen und Antworten Auskunft über die Ausrechnung der Zeitpunktes von Ostern gibt. 18 Während er in seinem kosmologischen Werk „De natura rerum" Isidor von Sevilla (um 560—633) als Beispiel vor sich nahm, gibt er im Kap. 35 ,,De ratione temporum" die Ursache an, warum er hier mehr den Klassikern nachfolgt : In solchen Dingen ziemt es sich mehr der Autorität der griechischen und römischen Autoren zu folgenP Karl Welzhofer stellte in seiner ausführlichen Studie tabellarisch das Ver­zeichnis der in den Beda'schen Werken vorkommenden Plinius-Zitate dar. Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß das Werk „De temporum ratione", welches als Grundlage für den Computus dient, in 12 Fällen längere, 9 mal kleinere Sätze, Rede­wendungen aus der História naturalis von C. Plinius Secundus zitiert. 20 An dieser Abhän­gigkeit von Plinius ändert auch der Umstand nichts, daß es textkritisch nicht vollständig gesichert sei, ob wir da tatsächlich mit einem komputistischen Werk des Beda Venerabiiis zu tun haben. 21 Karl Rück, der in zwei Kodexen Auszüge aus Beda's „De temporum ratione" entdeckt hat, ist der Meinung, daß diese den zweiten Teil einer größeren ast­ronomisch-komputistischen Sammlung bildeten, die Zitate von jenen Werken römischer Autoren enthält, welche zur Zeit der Entstehung der Sammlung zugänglich waren. 15 J. Ernyei, Die Apotheken unserer religiösen Orden, (ung.) In: A Magyar Gógy szerészt adományi Társulat Értesítője (= Der Anzeiger der Ung. Pharmazeutischen Gesellschaft), Jhrg. VIII (1932), S. 191. 16 Forcellini —Furlanetto —De Vit, Totius lat initat is Lexicon, I —IV Bde, Prato, 1875. 17 J. Sillig, Über das Ansehen der Naturgeschichte des Plinius im Mittelalter. In: Allgemeine Schul-Zeitung. Jhrg. 1833, Nr. 52, Darmstadt, Col. 411. 18 Karl Welzhofer, Beda's Citate aus der naturalis história des Plinius. In : Abhandlungen aus dem Gebiet der k/assisclien Altertums-Wissenschaft. Wilhelm von Christ -zum 60-ten Geburtstag. München, 1891, S. 26. Vgl. G. F. Browne, The Venerable Bede — his Life and Writings. London, 1919, S. 217 ff. 19 K. Welzhofer, ebenda 20 K. Welzhofer a.a.O. S. 40. 21 Vgl. Lexikon f. Theologie und Kirche, Bd. 6 (Freiburg i. Br., Col. 425.) Die Komputistik ist jene, sich auf astronomische Kenntnisse gründende Kunst, die mittels einfacher und rein mechanisch anwendbarer mathematischer Regeln den computus zu verrichten trachtet, d. h. die Ausrech­nung der Angaben des Kalenders, hauptsächlich anhand des numerus aureus, der Epakten und der littera dominicalis (Lex. f. Th. u. K. Bd. 3, col. 29).

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