Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)
TANULMÁNYOK - Gál Éva: Wallaskay János (1709-1766)
Zusammenfassung lm 17-18. Jahrhundert bestand die bedeutende, charakteristische Intellektuellen-Schicht Ungarns überwiegend aus dem vom westlichen oder nördlichen, mehr urbanisierten Teil des Landes, bzw. aus Siebenbürgen stammenden protestantischen Theologen, Ärzten, Naturwissenschaftlern, Historiographien, oft aus wahrhaftigen Polihistoren, die ihre höheren Studien im allgemeinen an deutschen und holländischen protestantischen Universitäten absolvierten, und sich Hungarus oder Transsylvanus nannten. Zu dieser Schicht gehörte auch János Wallaskay, dessen Lebenslauf — abgesehen von der kurzen, im ungarländischen medizinischen biographischen Lexikon des 18. Jhs. erschienenen Zusammenfassung — bis heute noch unbearbeitet ist. Wallaskays Lebenslauf weicht von dem Lebensgang des Durchschnittmenschen seiner Gesellschaftsgruppe einigermaßen ab. Er stammte aus einer verarmten, jemals in der Marktflecke Valaszka, im Komitat Zólyom als Gutsbesitzer lebenden kleinadeligen Familie. Mit seinem Vater, der ein evangelischer Pastor war, gelang er in seinen frühen Kinderjahren aus Oberungarn in die unweit von der Stadt Pest liegenden Gemeinde Acsa. Hier entstanden wahrscheinlich seine Kontakte mit den Familienmitgliedern von zahlreichen bekannten, protestantischen mitteladeligen Gutsbesitzern, aus dem Komitat Pest und Nógrád, die während des 18. Jahrhunderts in der Komitats- und Landespolitik stets eine wirkende Rolle spielten. Seine heimischen Studien beendete János Wallaskay im evangelischen Lyzeum in Pozsony, das damals unter dem geistigen Einfluß der heimischen Hauptgestalt des Pietismus, Mátyás Bél, stand. Im Jahre 1731 ließ er sich an die Universität zu Halle immatrikulieren, wo er dann 1734, unter der Präsidentschaft von Friedrich Hoffmann, seine Inaugural-Dissertation mit dem Titel: „Dissertatio inauguralis medica de morbis peregrinantium. .."verteidigte. Aufgrund der Empfehlung eines seiner Professoren, Heinrich Schulze, wurde er 1736 als Mitglied der Academia Leopoldino-Carolina aufgenommen. Theoretische und wissenschaftliche Tätigkeit hat er jedoch nie ausgeübt, nur die in Nachblüte stehende Alkimie und alkimistischen Experimente im 18. Jh. fesselten sein Interesse. Nach vierjährigem Aufenthalt in Halle, Nürnberg und Pressburg (Pozsony), hat sich Wallaskay 1740 in Wien niedergelassen. Während eines mehr als jahrzehntelangen Aufenthaltes in Wien übte er eine ausgebreitete ärztliche Praxis aus. Außer vornehmen, reichen Patienten behandelte er, laut seiner Aussage, über tausend arme Personen kostenlos. Zufolge seiner ärztlichen Praxis verschaffte er sich ein bedeutendes Vermögen, dessen größten Teil er in Bücher, Antiquitäten, Gold- und Silbergegenstände investierte. Nach seinem 12jährigen Aufenthalt jedoch, mußte er Wien verlassen, da laut des Inkrafttretens der Reforme von Gerard van Swieten eine ärztliche Praxis ausschließlich von jenen Ärzten ausgeübt werden durfte, die das ärztliche Diplom in Wien erwarben oder dort von neuem eine Prüfung ablegten. Wallaskay, als Protestant, durfte an der Universität zu Wien keine Prüfung ablegen, so erhielt er am Anfang des 1752 Jahres von den Behörden die Exmittierung. Er siedelte sich in Ungarn an, und zwar in das damals noch keineswegs stadtmäßige Pest, mit kaum zehntausend Einwohnern. Siene Patienten kamen nicht nur, und nicht vor allem aus der Bevölkerung von Pest und Buda, sondern aus zahlreichen bekannten aristokratischen und adeligen Familien der nahen und weitliegenden Gebieten. Unter denen waren protestantische und katholische geistliche Persönlichkeiten, so auch der Erzbischof von Eger. Sein Vermögen vermehrte sich wahrscheinlich auch in diesem Zeitabschnitt, doch — abweichend von der Tendenz dieser Epoche — kaufte er keinen Gutsbesitz und Häuser. Wallaskay starb plötzlich zufolge einer Apoplexie im Dezember 1766. Er hinterließ keine Frau und Kinder. Sein eigenhändig geschriebenes Testament, in welchem er seinen Neffen, Samuel Glosius, den er als Arzt studieren ließ, benannte, wurde als ungültig beurteilt. So kam sein ganzes Vermögen dem königlichen Fiskus zu. Wegen des hohen Wertes der Hinterlassenschaft, wurde das gesetzmäßige Verfahren durch den Präsidenten der Ungarischen Kammer, und den Direktor Causarum Regalium persönlich abgeleitet. 1767 wurde die Kunstsammlung von etwa lOOOOOGulden Wert und seine Bibliothek von 3000 Bücherbestand nach Wien geliefert, wo die Bücher in der Hofbibliothek, die Sammlung in der Hofsammlung des Habsburghauses einverleibt stehen. Das ausführliche Inventar derselben ist