Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

hin' 1 , sie schildern eine miserable Lage, die sich das ganze Mittelalter hindurch erhalten konnte. Die Renaissance entwickelte Interesse an der Frau als Individuum 72 , ihre Persönlich­keit bekam innerhalb der Ehe, im gesellschaftlichen Leben und in der Kunst eine betonte Rolle. Diese Tendenz, die aus Italien ausging, schuf auf dem ganzen Kontinent einen langsamen Wandel, dessen wohltätige Folgen sich schon zur Jahrhundertwende auf deutschem Boden nachweisen lassen. Erasmus von Rotterdam (1469—1536), Paracelsus von Hohenheim (1493—1536) und Agrippa von Nettesheim (1486—1535) waren die bekann­testen Vorkämpfer der Würde der Frau als Gattin und Mutter. Diese neue Einstellung wurde von Luther befestigt, der mit seinem Familienleben ein persönliches Beispiel gab, die Ehe auf eine neue Höhe stellte und zur wichtigsten Zelle der Gesellschaft machte. Die Aufhebung des Zölibats war die Errungenschaft des Protestantismus und zugleich der zweitwichtigste Impuls zur Weiterentwicklung auf gesellschaftlicher Ebene. Dieser Wandel läßt sich aber in der Fachliteratur noch nicht bemerken, denn Fach­schriften zur Geburtshilfe sind vor Ryff kaum vorhanden 73 . Ein Frauenbüchlein 14 , das nur zum Teil den neuen Forderungen entspricht, ist das einzige Buch, das dem Standardwerk des 16. Jahrhunderts vorausging. Das erste gedruckte Hebammenbuch war der Rosen­garten' 0 von Eucharius Rösslin (?—1526), eine Zusammenstellung der geburtshilflichen Lehren der Klassiker 76 . Das ohne Erfahrung und ohne Ausübung des Faches geschrie­bene Werk diente für Ryff als Quelle. Der Rylfsche Rosengarten 11 erfreute sich kaum der Anerkennung der Nachwelt. Siebold bemerkt, daß sich Ryff wenig von Rösslin unterscheidet, das Buch „. .. einem größeren Maßstabe angelegt ist, am inneren Wert aber dadurch keineswegs gewonnen hat . .. " 78 Fehler werden aufgezählt und der Vorwurf des Plagiats gemacht, weil der Name von Rösslin nicht angegeben ist. Ryff hat die Geburtshilfe nie ausgeübt. Sein Material ist genauso kompiliert wie das Rösslinsche, und es weist vielleicht noch mehr Fehler auf. Der erste Teil behandelt Frauenkrankheiten und die Geburtshilfe; der zweite beschreibt Kinderkrankheiten. Im Vorwort 79 betont Ryff, er möchte wichtige Kenntnisse für die Hebammen vermit­teln, damit sie die nötigen Erfahrungen erwerben und den schwangeren Frauen vor, wäh­71 Vgl. dazu Eduard Caspar Jacob Siebold: Versuch einer Geschichte der Geburtshilfe. Bde I­—II. Berlin 1845. im Bd. II. S. 1—61 ; Heinrich Fasbender: Geschichte der Geburtshülfe. Jena 1906. S. 108—142. 72 Diepgen: a.a.O. Bd. II. S. 268—271. 73 Haeser: a.a.O. Bd. II. S. 204—213. 71 „Diß biechlin sagt wie sich schwangere frawen halten sullen vor der Gepurt in der Gepurt und nach der Gepurt." o. O. o. J. — das vielleicht von Ortolff von Bayerland stammt. Vgl. dazu Gustav Klein: Das Frauenbüchlein des Ortolff von Bayerland, gedruckt vor 1500. (Alte Meister der Medizin und Naturkunde, Bd.I.) München 1910; Zimmermann: a.a.O. S. 11. 75 Der Swangeren frawen und hebammen roßgarten. Straßburg: M. Flach 1513; Hagenau: H. Gran 1513. Das Buch erlebte über 200 Ausgaben, ist in mehrere Fremdsprachen übersetzt, und machte Rösslin zum „Hebammenlehrer Europas". Siehe dazu Gustav Klein: Zur Bio­und Bibliographie Rösslins und seines Rosengartens. In: SA, 3(1910) S. 304—334. 70 Hippokrates, Galen, Avicenna, Äetius, Moschion, Albertus Magnus. 77 Frawen Rosengarten. On vilfaltigen sorglichen Zufällen vnd gebrechen der Mütter vnd Kin­der ... (Rosengarten). Frankfurt: Ch. Egenolff 1545. Siehe dazu Benzing: Bibliographie S. 47—49. 78 Siebold: a.a.O. S. 20—21 ; 23—24. 79 Im Vorwort der Ausgabe von 1569, die an die Witwe Margarete Egenolff gerichtet ist. Die erste Auflage erschien ohne Vorwort.

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