Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

niedergeschrieben steht. Der Aufbau entspricht dem bekannten Schema: Komplexionen Anatomie, Aderlaß, Verletzungen und Wunden von Kopf bis zum Fuß. Das Kapitel über die geschossenen Wunden 01 zeigt einen Wandel in der Geschichte der Menschheit, bzw. in der Waffengeschichte an, der sich auch in der Medizin bemerkbar machte. Das 14—15. Jahrhundert war das Zeitalter, wo die Feuerwaffen schon in die größeren europäischen Heere eingeführt waren und auf allen Gebieten der Kriegskunst eine Revo­lution 02 verursachten. Durch die Büchsen, Gewehre und besonders aber durch die Ge­schütze 63 von größerem und kleinerem Kaliber sind neuartige Verwundungen hervor­gerufen worden. Die Obliegenheit des Arztes bei gestochenen und gehauenen Wunden oder bei Entfernung der abgebrochenen Pfeilspitze wurde bei den Klassikern des Alter­tums und Mittelalters reichlich beschrieben. Die neuen Schußwunden forderten aber vom Wundarzt eine besondere Tüchtigkeit und Geläufigkeit in der medizinischen Kunst. Nach einer Schlacht blieben Tausende von Verwundeten zurück, die betreut werden mußten. Die große Zahl der Verwundeten genauso wie die neuartigen Wunden selbst waren Probleme, die auch in der Medizin eine „tiefgreifende Umgestaltung" 01 in Gang setzten: es bildete sich die Kriegschirurgie heraus. Es mußte noch eine íange Zeit ver­gehen, bis sich die fachliterarische Gattung verstelbständigen konnte, aber die ersten Zusammenfassungen wurden schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts niedergeschrieben. Die frühesten Vertreter waren Heinrich von Pfolspeunt 65 (Mitte des 15. Jhs.), Brunschwyg und Gersdorf. Ryffs „geschossene Wundbehandlungen" lassen erkennen, dali er nicht aus eigener Erfahrung spricht wie etwa Gersdorf . Darum hält er sich sehr an das Vorbild. Diese Kapi­tel beinhalten Wundbehandlungen, wie sie im alltäglichen Leben oder in der Literatur vorkommen. Der fahrende Wundarzt mußte während seiner Reise auch Hautkrankheiten behandeln. Darum gibt Ryff in seinem umfangreichen Antidotarium 00 Mittel gegen die Pest und andere Hautkrankheiten bekannt und behandelt in einem selbständigen Kapitel wiederum kurz die Lepra 67 . Dieser Teil enthält auch Ratschlage zur Herstellung der nötigen Heil­mittel, denn der Wundarzt war gezwungen, außer den fertigen Salben und Arnzneien auch Vorräte von Pflanzen und anderen Heilmitteln sowie noch Geräte mit sich zu füh­ren, um seiner Aufgabe gerecht zu werden. Ryff grenzt die Tätigkeit des Wundarztes vom leichtsinnigen Treiben der Kurpfuscher ab, die sich überall, besonders bei der „französischen" Krankheit, wichtig machten. In (il Feldbuch Bl. 43b—54b. Gurlt : a.a.O. Bd. III. S. 507—523. 02 Max Jahns: Geschichte der Kriegswissenschaften, vornehmlich in Deutschland Bd. 1. Mün­chen—Leipzig 1889. S.382— 424; 589—621. 0:i Heinrich Müller: Historische Waffen. Kurze Entwicklungsgeschichte der Waffen des Früh­feudalismus bis zum 17. Jahrhundert. Berlin 1957 S. 9. 64 Haeser: a.a.O.Bd. II. S. 161—165; 181—188. Brunn: Kurze Geschichte der Chirurgie. Berlin 65 Heinrich von Pf olspeunt, Bruder des Deutschen Ordens verfaßte seine Bündth-Ertzney 1460. Die Handschrift wurde aber erst im 19. Jahrhundert von H. Haeser und Alfred Middeldorpf gefunden und herausgegeben, sie erschien in Berlin 1868. Vgl. dazu Karl Wilhelm Grabert: Die Homina anatomica bei den deutschen Wund-Ärzten Hieronymus Brunschwyg und Hans von Gersdorf. Diss. med. (Handschrift) Leipzig 1943. S. 37-38 ist zu lesen: „Die Geschichte der Schußwundenchirurgie beginnt mit dem Namen dieser deutschen Meister, obzwar die Wundheilkunde in Italien und Frankreich auf höherem Niveau stand." Vgl. dazu Gurlt: a.a.O. Bd. II. S. 187—200. fiG Ryff: Feldbuch Bl. 62—75. < ;7 Ebd. Bl. 75—82.

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