Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 93-96. (Budapest, 1981)

TANULMÁNYOK AZ ÓKORI MEDICINA KÖRÉBŐL - Nickel, Diethard: Galenosz kutatásai a magzati vérkeringésre vonatkozólag (német nyelven)

Venensystem dss Embryos geleitet wird und von dort durch hypothetische Anastomosen 24 in die Arterien gelangt, aus denen es über die Aorta direkt oder indirekt dem Herzen zugeführt wird. Diese geringe Menge Pneuma muß aus dem mütterlichen Venensystem stammen 25 , dessen feinste Verzweigungen im Uterus nach Galens Ansicht mit den Venen des Chorions direkt verbunden sind. Die Frage, wie man sich das Vorhandensein von Pneuma in den mütterlichen Venen zu erklären hat, ist am ehesten so zu beantworten, daß dieses Pneuma im mütterlichen Organismus aus dem Arteriensystem durch die Ana­stomosen in das Venensystem übergegangen ist 26 . 3. Die Annahme, daß das durch die Nabelvenen beförderte Blut etwas Pneuma enthält, führt den Arzt zu der naheliegenden Folgerung, daß der Pneumabedarf des embryonalen Herzens bis zu einem gewissen Grade auch direkt aus diesem Blut gedeckt werden kann, das über die Hohlvene durch das Foramen ovale in die Lungenvene und von dort in den linken Ventrikel geleitet wird. 4 Auch die Wege, auf denen nach Galens Vorstellung das embryonale Herz mit Pneuma versorgt wird, führen demnach, soweit es sich nicht um denjenigen Pneumaanteil handelt, der aus der Aorta direkt in den linken Ventrikel eindringt, entweder über den Ductus arteriosus oder über das Foramen ovale. Damit kann im Rahmen der Argumentation Galens die Annahme als bestätigt gelten, daß die temporären Gefäßverbindungen beim Embryo ebenso die Versorgung des Herzens wie die der Lunge ermöglichen. ' Bei seinen anatomischen Untersuchungen des Ductus arteriosus und des Foramen ovale beschränkte sich Galen nicht darauf, über die Beschaffenheit dieser Gebilde während der embryonalen Phase Aufschluß zu gewinnen. Die Tatsache, daß zwischen dem embryona­len und dem postnatalen Gefäßsystem in den betreffenden Einzelheiten Unterschiede bestehen, setzt voraus, daß sich nach der Geburt Umbildungsvorgänge vollziehen, denen der Pergamener gleichfalls seine Aufmerksamkeit zuwandte. So registrierte er, daß das die Aorta mit der Lungenarterie verbindende Gefäß, der Ductus arteriosus, im Unterschied zu den übrigen Körperteilen nicht nur nicht wächst, sondern „immer dünner" wird und „mit fortschreitender Zeit völlig verwelkt und vertrocknet"; in seiner Substanz einer Sehne ähnlich, bleibt dieses Gebilde, das in der modernen Nomenklatur als Ligamentum arteriosum (Botalli) bezeichnet wird, während der ganzen Lebenszeit erhalten (De usu paru XV 6: II, S.362,22— 363,1 Helmr. = IV, S.245, 15—246,3 K.; Simon, Gal. Anat. II, S.109,39— 41; 110,2—4. 12—21; vgl. ebd., S.161,1 —4). In entsprechender Weise verfolgte Galen das allmähliche Verwachsen des Foramen ovale, an dessen Hautklappe (Valvula foraminis ovalis) man schon kurze Zeit nach der Geburt — als mögliche Termine werden ein Tag bis zu fünf und mehr Tagen genannt — beobachten könne, daß sie (sc. mit ihrer Umgebung, dem Rand des Foramen) zusammen­wächst, ohne daß der Vorgang des Zusammenwachsens zu dieser Zeit bereits abgeschlos­24 Die Erörterungen bei Simon, Gal. Anat. II, S.308 Anm.380, über die Frage, wo man die Anastomosen zwischen Venen und Arterien zu suchen habe, führen zu keinem Ergebnis und lassen den Sachverhalt noch komplizierter erscheinen, als er ohnehin ist. Nach unserer Auf­fassung können sich die erwähnten Anastomosen nur im Keimlingskörper selbst befinden; sie sind aber keinesfalls mit dem Foramen ovale und dem Ductus arteriosus identisch. 25 Zu diesem Ergebnis kommt auch Harris, S.298. 26 Vgl. De usu part. VI 10: I, S.332,14— 17 Helmr. = III, S.455,13— 16 K.\ „Die Arterien sind im ganzen Körper durch Anastomosen mit den Venen verbunden, und (die Gefäße) überneh­men auseinander auf unsichtbaren und ganz engen Wegen Blut und Pneuma." — Harris, S. 298, sieht die mit der Nahrung und dem Getränk aufgenommene Luft als wahrscheinlichste Quelle dieses in den Venen enthaltenen Pneumas an; dabei ist jedoch zu fragen, wie man sich die Umwandlung solcher Luft in Pneuma vorzustellen hat.

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