Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 93-96. (Budapest, 1981)
TANULMÁNYOK AZ ÓKORI MEDICINA KÖRÉBŐL - Nickel, Diethard: Galenosz kutatásai a magzati vérkeringésre vonatkozólag (német nyelven)
halt des Organs erforderlich ist; dies sei aber, wie Galen in bezug auf das Pneuma betont,, außerordentlich wenig. Das für die Versorgung des Herzens notwendige Blut gelangt aus der Hohlvene in die Lungenvene und wird von dort infolge der Ausdehnung des Herzens, ohne durch die zwischen Lungenvene und linker Herzkammer befindliche Klappe (Valva atrioventricularis sinistra) behindert zu werden, in den linken Ventrikel gezogen (De usu part. VI 21 : I, S.372,15— 21 Helmr. = III, S.512,2— 7 K.). Auch hierbei erfüllt das Foramen ovale seine Funktion, indem es den Übergang aus der Hohlvene in die Lungenvene ermöglichte Der beschriebene Weg entspricht somit einer Teilstrecke des tatsächlichen Weges, auf dem das arteriell-venöse Mischblut aus der Hohlvene in den linken Herzventrikel geleitet wird (Vena cava inferior — Atrium dextrum —Foramen ovale —Atrium sinistrum— Ostium atrioventriculare sinistrum —Ventriculus sinister). An eine Zuführung von Blut in die rechte Herzkammer scheint unser Autor im Zusammenhang dieser Erörterungen nicht zu/ denken 18 . Problematischer ist Galens Auffassung von den Möglichkeiten, wie das Herz des, Keimlings mit Pneuma versorgt wird 19 . Für die Zuführung der geringen Pneumamenge, die das Organ benötigt, kommen seiner Argumentation nach (De usu part. VI 21 : I, S.370,23— 371,12 Helmr. = III, S.509,1 1—510,9 K.) zunächst zwei Wege in Betracht: 1. Das Herz kann das Pneuma direkt aus der Aorta entnehmen ; denn die Aortenklappe stellt für das allmähliche Übertreten kleiner Mengen aus der Aorta in den linken Ventrikel angeblich kein Hindernis dar 20 . 2. Das Pneuma kann, mit Blut vermischt, aus der Lunge bezogen werden 21 ; dieses aus den Verzweigungen der Lungenarterie stammende Pneuma geht durch viele feine und unsichtbare Anastomosen in die Blut enthaltende Lungenvene über 22 und gelangt von dort durch die in den linken Ventrikel führende Öffnung (Ostium atrioventriculare sinistrum) ins Herz. 18 Harris, S.300 (vgl. auch S.301f), betont, daß Galen in bezug auf den Embryo nirgends ein Eindringen von Blut aus dem rechten Atrium in den rechten Ventrikel erwähnt (gegen Siegel, nach dessen Darstellung [S.60, ebenso auch in früheren Arbeiten] eine gewisse Blutmenge auf diesem Weg die rechte Kammer erreicht); andererseits hält Harris es doch für möglich (S.299), daß nach Galens Meinung Blut aus der Hohlvene auch in diesen Ventrikel eindringt. Tatsächlich spricht Galen in seiner Schrift De foet. form. 3: IV, S.670, 9—12 K., davon, daß das ..mäßig warme" Blut aus der Leber (sc. über die Hohlvene) in den rechten Herzventrikel gelange, während das „viel wärmere" Blut, das durch die Arterien (sc. über die Aorta) zugeführt wird, in die linke Herzkammer komme. Die Möglichkeit, daß das Blut auch die rechte Kammer erreicht, war dem Arzt also bewußt. Doch scheinen seinen Darstellungen in De usu partium und in De foetuum formatione verschiedene Konzeptionen zugrunde zu liegen, so daß deren Details nicht wechselseitig als Ergänzung aus der einen in die andere übernommen werden dürfen. Es ist auffällig, daß in der zuletzt genannten Schrift das Problem der Versorgung der embryonalen Lunge und die Frage der zeitweiligen Gefäßverbindungen im Bereich des Herzens und der Lunge überhaupt nicht zur Sprache kommen. 19 Zu den Schwierigkeiten, die sich für ihn in diesem Punkt ergeben, vgl. May, Galen. On the usefulness I, S.59; Harris, S.296— 298. 20 Da hierbei weder der Ductus arteriosus noch das Foramen ovale in Funktion treten, steht diese Annahme im Widerspruch zu der oben erwähnten Feststellung des Arztes, daß die Versorgung des embryonalen Herzens mit Pneuma ohne die Existenz der temporären Gefäßkommunikationen kaum denkbar sei. 21 Siegel, S.59f., bezieht in seiner Interpretation der Stelle diese Aussage fälschlich auf die postnatalen Verhältnisse. 22 Dies bedeutet, daß die Lungenvene doch nicht, wie Galen in anderem Zusammenhang annimmt : (s. oben,) Blut führt, das völlig frei von Pneuma ist; allerdings stellt er sich den Pneuma— gehalt wohl sehr gering vor.