Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)
TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)
Béla IV. (1235—1270). Nahe zur Beendigung der Bauarbeiten hat man an die nördliche Wand und an die Stirnwand der romanischen Einapsis-Kirche GestaltenWandbilder angemalt. Der Reihe nach sind die Gestalten wie folgt: Aposteln Petrus und Paul, Kosma und Damian und schliesslich der Evangelist Johannes. Über den der in ein wenig starrer Haltung abgebildeten Heiligenköpfe sieht man die MinuskularÜberschrift ihrer Namen: „Dam..." und „..osma". Das zwischen ihnen, bei ihren Füssen zum Vorschein gekommene Einweihungskreuz datiert die Zeit der Malerei auf die Jahre vor der Kirchenweihe. 119 Zwei Dinge deuten darauf hin, dass die Kirche von Seite des Domherrn, der Stammessippe Káta in den Schutz der beiden Heiligen gewidmet wurde: die Vergegenwärtigung ihrer Person in einer ungewöhnlichen Gesellschaft und die Lage des Einweihungskreuzes. 120 Wie sonst wären sie unter die drei Aposteln eingereiht geworden sein? Petrus und Paul, die beiden ersten unter den Aposteln und Johannes sind vom Mittelalter an bis auf heute oft zusammen dargestellt worden. Die Heiligen Kosma und Damian können aber nur dann unter ihnen Platz nehmen, wenn sie die Titelheiligen der Kirche sind. Das Einweihungskreuz bekräftigt diese Annahme. Abgesehen von dem Mantel und der Krone ist diese älteste und erhalten gebliebene ungarische Darstellung von Kosma und Damian eine auch von ikonographischem Gesichtspunkt aus seltene und einmalige Wandgemälde. Die beiden, sich zueinander wendenden Geschwister-Aerzte reichen in symmetrischer Haltung, der eine mit der rechten, der andere mit der linken Hand, runde, kreuzgekrönte Arzneigläser einander. 121 Zwar kommt diese Attribut auch in der byzantinischen Kunst vor, jedoch sind das Arzneikästchen und der sich in einem Kreuz endende Arzneilöffel (später!) öfter zu finden. Auch die Brustbilder der Krone beweisen, dass sie in den 11—12. Jahrhunderten eher Medizingeräte in der Hand hielten. Es fällt einem von dem sphärischen Gefäss, mit Kreuz oben darauf, auch ungewollt der Mantel ein: also ob auch die Freskenheiligen von Csaroda einen Reichsapfel einander reichen würden. Selbst die ikonographische Konstruktion lässt man an die gestickten Bilder des Messgewandes erinnern. Die während der Freilegung zum Vorschein gekommenen Freskospuren erinnern aber viel mehr an Gläser. 122 Die Haltung der Gestalten ist starr, ihre theatralische Einstellung erweckt die Wirkung byzantinischer Mosaiken: sie tragen lange, bis zum Fussknöchel reichende, gemusterte Togas, und sie reichen die Medizingläser mit ihrer, ausserhalb der Toga liegenden Hand gegeneinander. Mit der symmetrischen Einstellung steht der Realismus der Gesichte im interessanten Widerspruch: Damian ist wesentlich jünger, er hat blonde Locken. Kosma ist der ältere, er hat dunkle Haare und einen Schnurbart von orientalischem, ungarischem Gepräge sowie einen Vollbart. Da es sich — wie bekannt — sowohl in der „legenda aurea", als auch in deren ungarischen Variante, dem „Érdy-Kodex" um Zwillinge handelt, soll hinter dieser ikonographischen Abweichung ohne Zweifel eine konkrete Tendenz verborgen sein. In den Darstellungen der aus den 15—16. Jahrhunderten stammenden Tafelbilder findet man auf ähnlicher Weise eine genetische und Altersdifferenz zwischen den Geschwistern. 119 Entz G.: Ebenda (Fussnote 117.) 18. 120 Vida M.: Ebenda 121 Entz G.: Ebenda (Fussnote 117.) 122 Fotoarchiv der OME Csaroda.