Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Kótay, Pál: Weszprémi István, 1723—1799 (német nyelven)

Ferenc Pápai Páriz hat er 1760 die richtige Antwort in einem Büchlein gegeben, dessen Titel: „Über die Erziehung der Kinder. Ein kurzer Bericht" ist, und seinem Charakter nach als aufklärende Flugschrift bezeichnet werden kann. Zwei Jahre vor dem Erscheinen des „Emile" von Rousseau bezog er sich auf die Natur als unfehl­baren Lehrer, und legt Zeuge neben den Rousseauschen Prinzipien ab. Sein Werk widmete er der Förderung der heimatlichen Volksaufklärung. „Dieser mein Gedan­kengang vermisst die überflüssigen und komplizierten Weisheiten, ich bemühte mich klar zu sprechen, damit alle davon lernen können. " Van Swieten und Weszprémi lebten in aufrichtiger Freundschaft miteinander, die in der Hofbibliothek geschlossen wurde und den Bund der beiden Persönlichkeiten besiegelte. Die gemeinsame Aufgabe widerspiegelte sich auch in der Herausarbeitung des medizinischen Programms der Aufklärung. Der Leiter der Bewegung machte Weszprémi mit der naturwissenschaftlich gefärbten Freimaurerei der Wiener bekannt. Ab 1760 folgte ein Briefwechsel zwischen ihnen, welche Briefe meistens mit den Formeln wie „vale et res tuas age et ego te semper amabo" enden. Im Jahre 1761 ist eine neue Stimme in der Medizin zu beobachten. Es war das Erscheinungjahr des „De sedibus et causis morborum per anatomem indigetis libri V" von Giovanni Battista Morgagni. Diese Arbeit — welche die Pathologie begründete — sicherte dem Namen von Weszprémi einen vornehmen Platz. Der Verfasser war ein strenger Bewerter aller wissenschaftlichen Ergebnisse, und nannte Weszprémi von allen Ungarn als „clarus" und mit grosser Anerkennung seiner Arbeit, die er auf physiologischem, pathologischem, klinischem und arzneikundlichem Gebiet aufwies, welche Erfahrungen aus seiner Zürcher, besonders aber Englands-Aufenthalt stammen Ausser Morgagni bewertete auch A.v. Haller seine Tätigkeit, und in seinem 8bändigen Werk: „Elementa physiologiae corporis humani libri VI. benützte er seine Daten. Von den 2 Exemplaren des „Kurzer Berichts" übergab van Swieten 1 Buch dem Hezog Ferdi­nand, der in sein 8. Lebensjahr getreten „mit Vergnügen" die ungarische Sprache lernte. Im Brief vom 18. Februar 1763 erwähnt van Swieten „es könnte von grossem Nutzen sein, wenn das kleine Buch auf Eure Sprache übersetzt würde." Das kleine Buch worüber die Rede ist, stammt von dem Geburtshelfer Johann Heinrich Crantz, dem berühmten Professor der Wiener Medizinischen Schule und wurde 1766 als „Bába­mesterségre tanító könyv" ins Ungarische übersetzt. Diese Werk ist den ungarischen Vehältnissen angepasst, in so grossem Masse, dass es als erstes ungarisches Buch der Geburtshilfe betrachtet wird. Es ist tatsächlich das erste Werk, das in jenen dunkeln, mit Aberglauben und Kurpfutschertum durchflochtenen Zeiten ein wahres Licht in der Finsternis sein konnte. Es widerspiegelt sich jene medizinische Praxis, die Weszprémi in den Krankenhäuser von London und Zürich sich aneignete bzw. der Geist von William Smellie. Nach einigen Jahren wurden seine Grundsätze für sämtliche Geburtshelfer der Stadt Debrecen als obligatorisch angesehen. Der getreue Freund, der das Vorwort dazu schrieb, brachte ein Exemplar der Kaiserin und Köni­gin Maria Theresia. Die „mater omnium nostrum nuper indulgentissima", die vor 10 Jahren Weszprémi unter polizeiliche Beobachtung stellte, verlieh ihm für dieses Buch eine Goldmedaille im Diamantenschmuck. Unter den ungünstigsten Lebensbedingungen, die mit der Lebensweise in Holland und Zürich nicht verglichen werden können, musste ein Zusammenbruch eintreten. Aus Gründen, die heute nicht mehr richtig zu klären sind, warf er 1767 die ungari­sche Handschrift des Grand Question vor Augen aller seiner Freunde ins Feuer und bezeichnete sie als „gottlos und verdammt".

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