Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Kapronczay Károly—Szemkeő Endre: A magyarországi orvostársaságok kialakulása és fejlődése a 19—20. században

medizinhistorischen Gesellschaft verhindert. Im Jahre 1837 ist der „Budapester Königliche Ärzteverein" mit gesellschaftlicher und fachlich weiterbildender Zielsetzung zustandegekom­men. Bemerkenswert ist, dass unter seine Mitglieder nur Ärzte, aber keine Chirurgen und Apotheker eine Aufnahme fanden. Diese Tatsache hatte zu Folgen, dass die Chirurgen 1841 eine eigene Gesellschaft gründeten. Selbständige Wege hatten auch die Apotheker. Zur Zeit der Reformbewegung hat Dávid Wachtel (1802—1878) zuerst als Praktikant in Temesvár, später als Professor der Universität zu Pest, eine wichtige Rolle gespielt, der am 14. Juli 1839 in einem Aufruf — im Orvosi Tár — die Chirurgen und Apotheker aufforderte, neue lokale Ärzte-Chirurgen-Apotheker-Gesellschaften zu gründen. So sind die Ärztevereine in Temesvár (1839), Nyitra (1839), Szatmár (1839), Miskolc (1840), Pápa (1846), Arad (1847) zustande­gekommen, welche als Zentren des lokalen wissenschaftlichen Lebens heranwuchsen. Nach der Niederlage des ungarischen Freiheitskampfes 1848/49 haben viele Vereine ihr Wirken eingestellt, zur Zeit des Absolutismus bekam nur der „Budapester Königliche Ärzte­verein" seine Rechte zurück (1853). Von den 1860 er Jahren an haben sich zwei grundsetz­liche Formen des gesellschaftlichen Lebens der ungarischen Ärzte herausgebildet: die wissen­schaftlichen Gesellschaften — viele Apothekergesellschaften der Komitate sind ab 1867 zustandegekommen — und Interessenschutzgemeinschften (z. B. der Budapester Ärztekreis 1847, der das Blatt Gyógyászat als Forum besass. 1879 kam es zu einer Proposition eine Gesellschaft zu gründen, welche die Kreisärzte des Landes zusammenfassen könnte. Diese Gesellschaft hat sich im August 1879 als „Gesellschaft der Landärzte" in Budapest als Zentrum manifestiert. Als neue Erscheinung war jene Tendenz zu bemerken, dass den einzelnen medi­zinischen Fachgebieten gemäss neue gesellschaftliche Gruppierungen sich herausbildeten. Das geschah in erster Reihe in der Hauptstadt, wozu die Fachabteilungen des Budapester Königlichen Ärztevereines eine Basis boten. 1878 bildeten die Zahnärzte ihren eigenen Verein („Verein der Budapester Zahnärzte") der als wissenschaftliche Organisation und zugleich auch als Interessneschutz diente. 1893 wurde auf Fachebene der „Verein der Ärzte des Allgemeinen Krankenhauses" gegründet. Im letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war das wichtigste Ereignis die Gründung des „Landes Ärztebundes" (1897), der auch eine wissenschaftliche und Interessenschutz versehende Gesellschaft war. Diese Gesellschaft mit zweifacher Zielsetzung machte einen Vorschlag zur Verbesserung der Lage der ungarischen Ärzte. Weil die landschflichen kleinen Gesellschaften keine innere Kraft zur Entfaltung besassen (sie verschmoltzten im Ärzteverein, worin sie als selbständige Einheit ihr eigenes Leben führen konnten), zeigte sich die Not­wendigkeit, die fachgebundenen Gesellschaften der Ärzte in einen gemeinsamen, aufs ganze Land bezüglichen Bund zusammenzufassen. Als erste kam die „Chirurgische Gesellschaft" zustande (1905), deren Organisationsform nach dem Ersten Weltkrieg allgemein angenommen wurde, da fast alle medizinische Fachgebiete ihre eigene wissenschaftliche Gesellschaft ins Leben riefen. K. KAPRONCZAY, M. A., Dr. phil. Head of Department of the Semmelweis Medical Historical Museum, Library and Archives, Secretary of the Hungarian Society for the History of Medicine E. SZEMKEŐ, M. A. Research Fellow of the Semmelweis Medical Historical Museum, Library and Archives Semmelweis Orvostörténeti Múzeum Budapest, Apród u. 1/3, Hungary, H-1013

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