Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Littmann, Imre: Theodor Billroth (1829—1894) (német nyelven)

Arzte und Pflegepersonal, sich mit Leichen zu beschäftigen; alldas war die Frucht der wissenschaftlichen Untersuchung der Wundinfektion und der akzessorischen Wund­affektionen" (Borszéki 1929). Später hielt Billroth diese Jahre für die glücklichsten und fruchtbarsten seines Lebens. Im Laufe der 7 Jahre hat er 37 wissenschaftliche Arbeiten über die alten, grundlegenden Probleme der Chirurgie publiziert: Ver­brennungen, „Wundfieber", „accidentelle Wundkrankheiten" und Erkrankungen der Brustdrüse. Hie und da kehrt er noch zum Mikroskop zurück. Es entstehen Arbeiten über die feingewebliche Struktur und die Pathohistologie von Milz und Lymphknoten sowie eine Monographie über den histologischen Aufbau des wachsenden Knochens. Die grösste Frucht seiner Züricher Tätigkeit ist sein Buch „Allgemeine und spezielle chirurgische Pathologie und Therapie in 50 Vorlesungen", das in 1868 erschienen ist und noch in Billroths Leben weitere 7 Auflagen erlebte. Der Siegeslauf des Buches war mit Billroth's Tod nicht beendet, erlangte insgesamt 16 Auflagen, die letzte in 1906, 12 Jahre nach Billroth's Tod. Das Buch wurde in 10 Sprachen: französisch, englisch, italienisch, russisch, spanisch, ungarisch (die Übersetzung von Kálmán Gabriely, Ausgabe der Ärztlichen Verlagsgesellschaft in 1869), polnisch, serbisch, kroatisch, japanisch übersetzt und wurde überall über Jahrzehnte die Bibel der Chirurgen. Darüber schrieb Sigerist, der 14 Sprachen sprechende weltberühmte europäisch — amerikanische Medizinhistoriker in 1932, dass es „eines der schönsten Werke der medizinischen Literatur" ist. Das ist das Werk, „in dem sich die Wendung vom Theore­tiker zum Kliniker grossen Formats dokumentiert, das seinen Ruf als hervorragenden Chirurgen, Forscher und Schriftsteller weit verbreitete." Es bedeutete für die damalige Zeit eine Sensation, „weil es in flüssigem Stil anschaulich die klinische Symptomatik chirurgischer Erkrankungen mit den Ergebnissen physiologischer und pathologischer Forschung zu einer Einheit verband, die die alten Grund problème der Chirurgie, Wund­heilung, Regeneration, Blutung, Entzündung usw., in neuen, grossen Linien hervortreten Hess" (Erna Lesky). In dem einleitenden Vortrage betont er die Notwendigkeit, dass der Chirurg das gesamte medizinische Wissen auf der Basis tüchtiger anatomischer und physiologischer Vorbildung vereinige: „der Chirurg, der dies vermag und dazu noch die ganze künstlerische Seite der Chirurgie vollkommen beherrscht, darf sich rühmen, das höchste Ziel in der gesamten Medizin erreicht zu haben." Billroth's Ruhm war zu dieser Zeit bereits so gross, dass er mehrere Berufungen auf chirurgische Kliniken erhielt. In 1861 lehnt er eine Berufung nach Rostock, in 1864 nach Heidelberg ab. Billroth's Lebensfreude entsprang aus zwei Quellen. Neben der Chirurgie war sein Leben von der Musik erfüllt. Er hat schon in Zürich viel musiziert. Er spielte Klavier und die Bratsche vorzüglich, er war der einzige Amateur in einem Quartett von Professionisten. Er schrieb auch in der Neuen Züricher Zeitung mit den Zeichen „B" und „th" Musikkritiken, häufig recht scharf. Von einem Konzert z. B. schrieb er folgendes (1861): „Die Trompeten und Posaunen ... müssen in Schranken gehalten werden. Die Herren mögen in ihrer schmetternden Freude bedenken, dass sie in einen heissen Saal hineinblasen, in welchem sich Menschen mit Ohren befinden. .. Die Oboen sind höchst naiv ungeschickt, das Fagott kann nur unschön grunzen und tölpelt bei jeder Gelegenheit hinein, dass grosse Horn stolpert über seine eigenen Töne..." Billroth wurde der „Oberbrahmane" einer ansehnlichen Brahms-Gemeinde.

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