Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 81. (Budapest, 1977)

KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Kaiser, Wolfram: Az erdélyi orvos és régész, Michael Gottlieb Agnethler tudományos életműve (német nyelven)

„Annus iam quart us decurrit, ex quo Te aedium mearum incolam familiariter cognovi . . . neque Te solum auditorem assiduum habui, verum etiam convicto­rem." 19 Als dann Johann Heinrich Schultze am 10. Oktober 1744 stirbt, droht das Ende des von ihm begonnenen numismatischen und medizinhistorischen Werks, denn außer Agnethler ist niemand vorhanden, der sich in den hinterlassenen Manuskripten auskennt; seitens der leiblichen Erben ist niemand interessiert, die Arbeit des Univer­salgelehrten fortzuführen. Es ist daher eine müßige Frage, was wohl geschehen wäre, wenn Agnethler sich jetzt ausschließlich um ein Fachstudium gekümmert, dessen baldigen Abschluß angestrebt und die Regelung anderen oder gar dem Zufall über­lassen hätte. Wahrscheinlich wäre die Schultzesche Münzsammlung schnell verauk­tioniert und die Edition angefangener oder vergriffener Schriften unterblieben. Ag­nethler läßt es dazu nicht kommen, obwohl er sich zunächst in Leipzig nach einer Bleibe und neuen Möglichkeilen umzusehen gezwungen ist. Bald kehrt er nach Halle zurück und entschließt sich — angeblich unter dem Eindruck eines Blutsturzes — die Medizin zu seinem Brotberuf zv machen, zugleich aber auch des Schultzeschen wissen­schaftlichen Erbes sachgerecht zu walten. Das bedeutet letztlich weiteren Verzug des Studienganges, den Agnethler aber auf sich nimmt, zumal er in dem an die Stelle von Schultze nach Halle berufenen Andreas Elias Büchner (1701 — 1769) erneut einen verständnisvollen Mäzen findet. Freundschaft verbindet ihn auch weiterhin mit dem Extraordinarius Krüger, der bis Ende 1750 seinen Lehraufgaben an der Academia Fridericiana Halensis nachkommt, dann aber auf eine ordentliche Professur nach Helmstedt abwandert. Seinen transsylvanischen Gönner Schmeizel muß Agnethler im Verein mit der in Halle studierenden Landsmannschaft im Sommer 1747 zu Grabe tragen. Ähnlich wie Schultze hatte auch dieser manches der in Arbeit befindli­chen Projekte nicht mehr zum Abschluß bringen können; der Chronist Dreyhaupt vermerkt : „Er hat im M SC. hinterlassen: Erläuterung der Gold- und Silbermüntzen des Fürstenthums Siebenbürgen; Bibliothecam Hungaricam, s. de scriptoribus rerum Hungaricarum; Jenaische Stadt- und Universitäts-Chronic ; Collectionem In­scriptionum veterum Romanarum in Transilvania repertarum ; und starb den 30 Julii 1747 jählings an einem Steckfluji ."20 So sieht sich Agnethler veranlaßt, zusätzlich auch als Sachwalter von Schmeizel aufzutreten. Da er außerdem sein botanisches Engagement nicht aufzugeben gewillt ist, kommt nunmehr eine Reihe editorischer Aufgaben auf ihn zu, die es verständlich macht, daß es bis 1751 dauert, bevor er sich der eigenen Inauguraldissertation in der Medizinischen Fakultät widmen kann. 19 Grußadresse von J. H. Schultze in der gedruckten Dissertation „De Ipecacuanha Americana''' von J. S. Hüber; Halle 1744. 20 Dreyhaupt, J. Chr. v.: a. a. O., S. 710.

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