Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 78-79. (Budapest, 1976)
KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Czagány István: Az európai orvos- és gyógyszerésztudomány feudalizmus-kori befolyása a magyarországi orvoslásra. II. XIV. sz. — 1526
ungarischen Herrscher von dem französischen König empfohlen wurde. Dieser Arzt studierte in Montpellier und so konnte er seine Tätigkeit im Besitz der Kenntnisse von höchstem Niveau seiner Zeit ausüben. Zu den Leibärzten des Köngs Lajos 1. gehörte noch Jacopo d'Arque, Prfessor von Padua, ein Vertreter der realistischen galenischen Richtung, der auch selbst Kommentare zu Galens Werken geschrieben hatte. lm XV. Jahrhundert ist die Differenzierung der Medizin weitergeschritten. Während der Herrschaft Sigismunds von Luxemburg (1387—1437) haben unsere Ärzte, die leider meistens nur dem Namen nach bekannt sind, die nordeuropäischen Universitäten besucht. Es fehlen aber die Angaben über ihre Tätigkeit. Die Regierung von Mátyás (1458 — 1490) hat — auch in der Medizin — die italienische Orientation in den Vordergrund gesetzt. Es sind zahlreiche fremde Ärzte mit italienischer Bildung in seinem Hof erschienen. Der bedeutendste unter ihnen, Giovanni Manardo, der spätere Professor in Ferrara, hielt sich erst am Anfang des XVI. Jahrhunderts in Ungarn auf. Der Italiener Galeotto Marzio war der erste, der in unserem Land eine Anatomie geschrieben hat (1471). Auch Arquati hat sich durch seine wissenschaftliche Tätigkeit namhaft gemacht (1480). Die italienischen Ärzte haben die Aufmerksamkeit der ungarischen Studenten vor allem auf Ferrara gelenkt. In der Entwicklung zwar etwas zurückgeblieben, war es doch Padua, das die größte Anzahl ungarischer Ärzte erzogen hat. Am Anfang des XVI. Jahrhunderts — bis auf Paracelsus' ersten Besuch in Ungarn (1526) — hat auch die ungarische Medizin das europäische Durchschnittsniveau erzielt. Darin hat die Tätigkeit vorzüglicher fremder Gelehrten in Ungarn ebenso eine große Rolle gespielt, wie die hier geschriebenen Werke von Ausländern (Giovanni Manardo, Antonius Gazius) und von Ungarn (Bálint Krauss, Bálint Hadnagy). Die Sanitätsorganisation erstreckte sich bis zum Rand des Landes, es war doch Buda, das die größte Anzahl der in sanitärem Berufstätigen erhalten konnte. Die Namen von 12 Ärzten und 14 Apothekern sind aus dem ersten Viertel des XVI. Jahrhunderts bekannt. Von den medizinischen Kenntnissen kann man sich auf Grund der damaligen Bibliotheken (Corvina des Königs Mátyás, Batthyánaeum in Gyulafehérvár, [heute Alba Iulia in Rumänien], Inventarium Librorum 1580 in Nagyszeben [Hermannstadt, heute Sibiu in Rumänien]) ein Bild schaffen. Ein bedeutender Teil der medizinischen Werke widerspiegelte noch mittelalterliche Ansichten, etliche sind ja mit einer Verspätung von mehreren Jahrhunderten nach Ungarn gelangt. Es ist aber wahrscheinlich, daß es in den meisten Städten in West-Europa auf ähnliche Weise hinging. I. CZAGÁNY, Engineer H-1014 Budapest, Országház u. 16. Hungary