Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 66-68. (Budapest, 1973)

ADATTÁR - Lesky, Erna: Semmelweis Ignácra vonatkozó iratok a bécsi Egyetemi Levéltárban

jene Deutung an, die Semmelweis selbst hinsichtlich der beschränkten „venia docendi" gibt (S. Gesamm. Werke, 136—137 S.) Lesky weist hin, dass der Beschränkungserlass von 5. Januar 1849 datiert ist, dass also Semmelweis diesen notwendigerweise kannte, als er am 9. Mai 1850 sein 2. Gesuch einreichte. Benedek argumentiert hingegen damit, dass Semmelweis aufge­muntert dazu von Rokitansky doch eine Ernennung ohne Beschränkung gehofft hatte. Was den Standpunkt des Ministeriums in der Kadaverfrage betrifft, a) ist es fragwürdig, ob Semmelweis den Text dieser, dem Lehrkörper adressierten Ent­scheidung gesehen habe; b) deren letzter Absatz ist dem ersten Einblick nach zwar vorteilhaft, sollte doch der Lehrkörper mit Mehrheitsvotum ein Gutachten abgehen. Semmelweis hatte jedoch eben auf diesem Gebiet triste Erfahrungen gemacht: das Ministerium hat sich bereits dreimal gegen jenen Teil des Lehrkörpers, welcher seine Sache unterstützten, entschieden. (Cf. Lesky z. W. S. 54, die 2 letzten Reihen!) Schürer von Waldheim erblickt in dem unerwarteten Abgang Semmelweis' aus Wien ein erstes Zeichen seiner späteren Geisteskrankheit (Ignaz Philipp Semmel­weis, Wien —Leipzig, 1905. S. 90) und vielleicht spielt auch Lesky auf die selbe Meinung an. (S. 78: „Hier hört der Fall Semmelweis auf, ein historischer zu sein, und beginnt ein psychologischer zu werden.") Gortvay —Zoltán, S. 70 widerlegen entschieden diese Annahme. Lesky wiederum betrachtet den eigenen Deutung von Semmelweis als einen „Versuch .. . späterer Selbstinterpretation". (a.a.O.) Als eine psychologische Rekonstruktion liegt folgende Annahme nahe: Es scheint, Semmelweis hat sein 2. Gesuch nur auf Drängen der Kreisses um Rokitansky ein­gereicht. Nach einer Wartezeit von 8 Monaten konnte er das Gefühl haben, sein Angst und seine Vermutungen wurden bestätigt. Daraus zog er die Konsequenzen und kehrte er Wien seinen Rücken. Auf seine Entscheidung nahm wohl auch die Korrespondenz mit seinen Pester Freunden einen Einfluss: er wurde auf diesem Wege über das heimatliche Echo seiner Lehre unterrichtet. Es ist auch nicht un­möglich, dass er seinem altern Bruder, Károly Szemerényi, einem am ungarischen Freiheitskampf von 1848/49 teilgenommenen Priester beistehen wollte, der zu jener Zeit verfolgt war (Vgl. die zeitgenössischen Schematismen der Erzdiözese Esztergom [Gran] und in Gortvay —Zoltán, S. 34, Bemerkung 9). 25. A Bécsi Egyetemi Orvoskar tanári bizottságának jelentése 26 (Bécs, 1956. július 16.) A gyakorlati szülészet megürült tanszéke újra betöltésére alakított, Schuh, Bartsch, Helm tanárokból összetett bizottság jelentése és ajánlása. A megürült állást kérelmezték : Kari Braun doktor, cs. k. r. nyilv. tanár a tiroli Alle Laste Szülő- és Lelenc­házban, 26 BEOLt. 1856/57:178. — Erre az okiratra utal Lesky, Semmelweis 84. A Sem­melweisre vonatkozó bekezdést in extenso idézi műve 85 — 86. oldalán. Ugyanezt hozza fordításban Benedek 206.

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