Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)
DIE UNIVERSITÄT UNTER DEN [KURFÜRSTEN JOHANN FRIEDRICH UND AUGUST I. Nach dem Tode Friedrichs des Weisen (1525) hat in Sachsen den Thron sein jüngerer Bruder Johann bestiegen. Dieser regierte aber nur kurz ; im Jahre 1529 folgte ihm sein Sohn Johann Friedrich, den wir mit Recht den zweiten Begründer der Universität in Wittenberg nennen können. Der neue Herrscher sah, dass die Akademie infolge seines Rufes und seiner Frequenz schon über jene bescheidenen Rahmen gewachsen war, zwischen welchen sie von seinem väterlichen Onkel gegründet wurde. Zur Verbesserung dieser Lage Hess er im J. 1533 durch Melanchton neue Statuten ausarbeiten, welche besonders die Organisation der Akademie „modernisieren" wollten. Nach diesen neuen Statuten fungieren an der theologischen Fakultät 3 ordentliche, an der juristischen Fakultät 4 ordentliche Professoren und an der medizinischen Fakultät 3 ordentliche Professoren. Zwischen den 3 ordentlichen Professoren der Medizin wird der Unterricht folgendermassen verteilt: „Der erste und älteste lector daselbst soll die nutzlichen Bücher Hypocratis und Galeni, der andere Rasyn und Avicenna und der dritte anatomica lesen." Wie wir also von dieser Einteilung sehen, die Anatomie erhielt schon einen abgesonderten Lehrstuhl. An der Fakultät der „Septem artes liberales", welche zur Vorbereitung für das Lernen an der Akademie diente und eigentlich die spätere Rolle des Gymnasium erfüllte, haben 11 Magister vorgelesen. Johann Friedrich war auch mit der Disziplin der Studenten nicht zufrieden und darum hatte er — nach der Beendigung des Schmalkaldener Krieges — durch Melanchton eine neue Verordnung betreffend die Disziplin und die Ordnung der Akademie, resp. ihrer Studenten ausarbeiten lassen. Diese hatte er dann mit den übrigen, auf die Akademie bezüglichen Gesetze und Statuten in einem Bande zusammengefasst drucken lassen 30 . Kurz nachher sammelten sich aber trübe Wolken über Sachsen. Der feindselige Schwiegervater von Johann Friedrich, Prinz Moritz, der sich auf seinem Schwiegersohn darum ärgerte, weil dieser dem Kaiser untreu wurde, drang in das Fürstentum Sachsen ein und hat das Heer seines Schwiegersohnes am 24. April 1547 einige Meilen von Wittenberg, bei Mühlberg geschlagen. Da sich die Stadt Wittenberg zum Wiederstand rüstete, hat ein grosser Teil der Akademie, Professoren ebenso wie Studenten, die Stadt verlassen. Zwei Tage danach ist Prinz Moritz auf der Spitze seines Heeres siegreich in Wittenberg eingezogen. Johann Friedrich ist Gefangener seines Schwiegervaters geworden, er dankte von seinem Kurfürstentum ab und der Kaiser — um einen grösseren Einfluss der Habsburger in Sachsen sichern zu können — hat den Prinzen Moritz zum Kurfürsten von Sachsen ernannt. Seine Regierung dauerte aber nicht lange, da er im Jahre 1552 der Pest zum Opfer fiel. Am Thron von Sachsen war sein Nachfolger sein Bruder August, der im 30 Friedensburg a. W. 181-183 SS.