Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)

sind und sich hier niedergelassen haben. 2 An eine plattdeutsche Herkunft deutet auch der Name der Stadt Wittenberg, welche man nach niederdeutschem Mundart „Weissenberg" oder „Weissenburg" nannte und welche ihren Namen höchstwahrscheinlich von den grauweissen Sandhügeln, die die Stadt umgeben, erhielt. Obzwar Wittenberg in den folgenden Jahrhunderten mehrmals auch Sitz des sächsischen Kurfürstentums war, er langte die Stadt keine grössere Bedeutung, sie blieb eine kleine, unbedeutende Provinzstadt, die auch am Anfang des XVI. Jahrhunderts kaum mehr als 3000 Einwohner zählte. Es ist aber wohl anzunehmen, dass Friedrich diese kleine Stadt eben darum zum Sitz und Zentrum des wissentschaftlichen Lebens in Sachsen wählte, weil er hoffte, dass diese binnen kurzer Zeit ein Heim der tiefen wissentschaftlichen Studien sein werde. Im Interesse dessen bemühte er sich die Stadt schnell zu entwickeln. Er Hess über die Elbe eine solide Eichenbrücke bauen, für die Mönche des Augustienerordens einen Kloster errichten, ein Schloss am Brücken­kopf der Elbe bauen und daneben die Kirche der Allerheiligen, die später dann Schlosskirche genannt wurde. Beim Bestimmen des Ortes der neuen Universität spiel wahrscheinlich auch der Umstand eine Rolle, dass in der, von den wichti­geren Handelswegen entlegenen Stadt Wittenberg, welche damals auch keine vermögende Patrizier- oder Kaufmannsfamilien besass, das Leben nicht nur ungestört und ruhig war, aber auch sehr billig, denn die damaligen Angaben berichten uns, dass der Unterhalt eines Stundenten jährlich nicht mehr als 8 Goldgulden kostete. Die Tätigkeit der neuen Universität hat sich anfänglich in sehr bescheidenen Rahmen entwickelt. Trotzdem, dass der Fürst von früh an bestrebt war von den älteren, vor Jahrhunderten gegründeten Akademien berühmte Professoren für Wittenberg zu gewinnen, ging dies langsam vor sich. Vor allem war es Martin Polich von Melierstadt, den er als Professoren der Medizin ernannte 3 , der sein Hofarzt und seit langer Zeit sein Vertrauensmann war. Einige Jahre lang wirkte auch hier der berühmte Gelehrte des römischen Rechtes: Peter von Ravenna (Petrus de Ravenna) 4 und ebenfalls der in ganz Europa bekannte Jurist: Christoph - Meyner A. M. : Geschichte der Stadt Wittenberg. Denau, 1845. ; Stier, A. : Wittenberg im Mittelalter. Wittenberg, 1910.; Erfurth, R. : Geschichte der Stadt Wittenberg. Wittenberg, 1910.; Die Geschichte der Universität wird eingehend aufgearbeitet im Werk: Friedensburg, W. : Geschichte der Universität in Witten­berg. Halle, 1917. 3 Martin Pollich von Mellerstadt studierte an der Universität in Leipzig, wo er sich fast ausschliesslich mit Astronomie befasste. Die grösste Autorität erwarb er sich in der Medizin, zu welcher er dann später ganz überging. Im J. 1493 begleitete er den Kurfürsten Friedrich den Weisen nach Palästina. An der Universität in Leipzig, wo er später Professor wurde, hielt er eine Polemik über die Blutkrankheit, in welcher er sich zu den Ansichten des italienischen Leoniceno angeschlossen hat ( Clemen, O. ; Aus den Anfängen der Universität in Wittenberg. — Neues Jahrbuch für Pädagogik, Bd. IX. J. 1886, 132-135 SS.) 4 Petrus de Ravenna. Das Datum seiner Geburt ist unbekannt, nur so viel wissen wir, dass er in Ravenna geboren ist. Der Prinz von Pommern hat ihn im J. 1497 zum Professor in Greifswald ernannt. Dort war er nur 5 Jahre, denn als er in einer seiner

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