Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 60-61. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram -Piechocki, Werner: A Madai-orvosdinasztia Halléban (német nyelven)

Rezeptbücher und Aufzeichnungen aus dem Besitz ihres verstorbenen Vaters abzugeben und „von jetzt ab und in Zukunft von ihrer Wissenschaft in Betreff der mehrerwähnten Medicamente in keiner Weise mehr Gebrauch zu machen, insonder­heit aber dieselben weder selbst zu bereiten, noch auch gegen Dritte davon etwas verlauten zu lassen oder sonst etwas zu thun, wodurch Andere in den Stand gesetzt würden, die Bereitung derselben zu unternehmen"™. Nachdem der zuständige Minister diesen Vergleich am 12. August 1853 genehmigt hatte, bedeutet dies das endgültige Ausscheiden der einst aus Ungarn nach Halle gekommenen Familie von Madai aus der Medikamentenexpedition, der ihre verschiedenen Mitglieder über 120 Jahre redlich gedient hatten. Die Medikamentenexpedition wird schließlich wieder mit der Waisenhaus­Apotheke fusioniert, der sie seinerzeit entwachsen war. Der Stiftungsapotheker und Rendant Ludwig Hornemann (1793-1873) läßt es auch jetzt nicht an Rekla­me für die Richter-Madaischen Spezialitäten fehlen; die Werbeprospekte der Madai-Ära werden auch nach dem Tode des letzten Direktors dieses Namens immer wieder aufgelegt. 1857 bringt der in Halle ansässige Arzt Johann Nepo­muk Weber (1790-1860) einen neuen Katalog heraus, der die Editionen von 1808 und 1822 ergänzen soll 37 . Als dann 1870 ein Apothekenneubau entsteht, reicht dieser aus, Offizin und Medikamentenexpedition unter einem Dach zu vereinigen: die einst weltbekannte Firma zieht sich auf ein bescheidenes Dasein im Rahmen der Waisenhaus-Apotheke zurück 38 . Es bleibt zu ergänzen, daß auch in der folgenden und nunmehr vierten Madai­Generation in Deutschland einige profilierte Namen auf das Geschlecht hin­weisen. Da ist einmal Karl v. Madai (1844-1934), ein Sohn des Berliner Polizei­präsidenten Guido v. Madai (1810-1892), der als Berufsoffizier bis zum General­leutnant aufstieg und im August 1934 in Dessau verstarb; sein einziger Sohn war am 9. August 1915 an den Folgen einer Kriegsverletzung in einem Ham­burger Lazarett verstorben 39-40 . Für die hallesche Universitätsgeschichte ist Karl Otto Madai (1809-1850) interessant 11 , ein Sohn des 1827 verstorbenen August Madai (des ältesten Bruders von Karl Wilhelm Samuel Madai). Karl Otto Madai war am 29. Mai 1809 in Zscherben geboren, wo sein Vater damals das von der Familie erworbene Gut verwaltete. Ab 1828 studiert Karl Otto Madai in Halle Theologie, wechselt dann aber zur Rechtswissenschaft über. Schon 1832 ist er Dozent, 1835 Extraordinarius in dieser Fakultät; im gleichen Jahr heiratet er die hallesche Gastwirtstochter Emilie Reuter. Im Jahre 1845 wird Karl Otto Madai als Ordinarius für Rechtsgeschichte nach Kiel berufen; sein Name wird bald im Zusammenhang mit der Diskussion um die Sukzessions- und Inkorporations­36 ebendort pag. 47 folg. 37 Weber, N. : Die Halleschen Waisenhaus-Arzneien. Selbstverlag des Waisen­hauses. Halle 1857 38 Kaiser, W., — W. Piechocki: Die pharmazeutische Industrie von Halle in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Münch, med. Wschr. 111, 2043-2051 (1969) 39 Saale-Zeitung Mitteldeutschland Nr. 194 vom 21. August 1934 40 Saale-Zeitung Mitteldeutschland Nr. 42 vom 19. Februar 1934 (Zeitungsbe­richt: Generalleutnant v. Madai — Dessau 90 Jahre alt) 41 Preller, L. : Carl Otto v. Madai. Leipzig 1850

Next

/
Oldalképek
Tartalom