Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 60-61. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Schipperges, Heinrich: Egy arab orvos felkészülésének útja (német nyelven)
nisch werden konnte und die merkwürdigsten Folgen nach sich zog. Bei der Vieldeutigkeit der fachlichen Termini und den besonderen Modifikationen der arabischen Sprache waren natürlich einem korrupten Texte Tür und Tor geöffnet. Ganz gewissenhafte Gelehrte schrieben deshalb ihre Kodizes mit eigener Hand ab. Aber auch noch in späteren Zeiten, als durch raffinierte Kollationierungsverfahren die fundierte Textkritik eingesetzt hatte, hielt sich der alte pädagogische Grundsatz: daß eine Wissenschaft — und zumal eine solche wie die Heilkunst — nicht auf dem Papiere, sondern im Herzen bewahrt werden müsse. Der Universalgelehrte Al-Gähiz hat dieses Prinzip besonders deutlich formuliert: „Das Hören von Worten ist nur von Nutzen, wenn sie in den Ohren kreisen, sich im Herzen verbergen und in der Brust ihr Zelt aufschlagen; nach längerem Verweilen vermählen sie sich untereinander und befruchten sich gegenseitig, und ihr Erzeugnis ist das edelste und ihre Frucht die wohlschmeckendste ; denn sie gehen dann hervor, ohne gestohlen, geraubt und widerrechtlich weggenommen worden zu sein". Bagdad oder Kairo — : das war damals die Parole, und die ganze gebildete Welt nahm Anteil an dem Methodenstreit und dem Reformversuch eines medizinischen Unterrichts. Soll man sich an die bewährte Schulmethode halten? Sieht man ein literarisches Wissen für adäquater an? Soll man nicht doch lieber einen Meister und die intime Sphäre der Kunst suchen, gerade hier in Abb. 8; Interpretation und Niederschrift eines wissenschaftlichen Textes. Aus: Skira, Arab. Malerei, S. 99 (Ausschnitt). Original: Istanbul, Bibliothek der Süleymaniye-Moschee