Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 60-61. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Schipperges, Heinrich: Egy arab orvos felkészülésének útja (német nyelven)

TANULMÁNYOK 13 ZUM BILDUNGSWEG EINES ARABISCHEN ARZTES von HEINRICH SCHIPPERGES yn seinem „Paradies der Weisheit" hat der arabische Arzt At-Tabarï (9, Jhdt.) A einen gebildeten Mediziner den gesunden Lebensbedingungen einer geord­neten Gesellschaft einfach zugerechnet, wenn er lakonisch feststellt: „Man soll in keinem Lande wohnen, in dem es vier Dinge nicht gibt : eine gerechte Regierung, fließendes Wasser, brauchbare Heilmittel und einen kundigen Arzt". Mit dem gebildeten Arzt ist ein Ideal der Gesellschaft aufgestellt worden, das in der arabischen Hochkultur zwischen 900 und 1200 glänzende Vertreter ge­funden hatte, aber auch horrende Versager. Der gebildete Arzt, der Hakim, und sein Gegenbild, der Scharlatan, wurden auch in der Literatur mit Vorliebe be­handelt. Beide werden auf ihrem strengen Bildungsweg wie auch mit den Möglichkeiten ihres Verkommens geschildert. Es hat eines jahrhundertelangen Methodenstreites bedurft, ehe die wirkliche Bildung des Arztes in einem Gleich­gewicht zwischen Theorie und Praxis gesehen und gestaltet werden konnte. Zunächst zu diesem Bildungsweg selber. Aus dem reichen Schatz arabesker Lebensläufe stechen die Streitigkeiten und die Zielsetzungen der Ärzte mit besonders grellen Farben heraus. Auf abenteuerlichen Bildungsfahrten suchen die jungen Gelehrten ihr großes wissenschaftliches Erlebnis, das sie in der Regel in der Auseinandersetzung mit der hellenistischen Überlieferung finden. Akuin empfiehlt seinem Klienten: „Begib dich an einen Platz, wo die Lehre gepflegt wird, und rede dir nicht ein, daß sie dir nachlaufen wird". In keinem Land war diese wissenschaftliche Peregrination so stark wie im maurischen Spanien. Man reiste bis nach Buchara und Samarkand, ja bis nach Indien oder China, um einen berühmten Gelehrten zu hören. „Suchet das Wissen und sei es bis nach China", lautet ein Spruch des Propheten. Unterwegs füllten diese gelehrten Pilger die Hörsäle von Tunis, Kairuan, Kairo, Damaskus, Bagdad und Kufa. Ihr Begleiter war das andere Prophetenwort: „Wer sein Haus verläßt, um der Wissenschaft nachzuforschen, der wandelt auf Allahs Pfaden bis zum Tage seiner Heimkunft". Zahlreiche Biographien von Ärzten, die auf dem Wege lebenslanger Er­fahrung gereift sind, lassen das Idealbild des „hakim" erkennen und geben uns ein imponierendes Zeugnis für die Ansprüche, die man an einen gebildeten Lehrer gestellt hat. Im folgenden sollen die exemplarischen Bildungswege zweier großer Ärzte, deren wissenschaftliche Kontroversen zudem noch das halbe II. Jahrhundert in Aufregung gehalten haben, mit allen Einzelheiten nachgezeichnet werden.

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