Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Schultheisz Emil: Schoretics és a belorvostan tanítása a nagyszombati egyetemen

auf eine Störung der Säfte zurückzuführen ist, ohne deren Ursachen näher bestimmt zu haben, werden von Schoretics mit übermässiger Säuerung oder Alkalisation erklärt. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass dies nur eine, obzwar die wichtigste Ursache sei, und andere pathogenetische Momente, wie Constitution, Elastizität der Faser auch zu berücksichtigen sind. Bei der Besprechung der Fieberkrankheiten und Entzündungskrankheiten, welche mit besonderer Hervorhebung ihrer Erscheinungen besprochen werden, lässt sich Schoretics auf die Ursachen kaum ein, zählt aber jede therapeutische Möglichkeit der Zeit auf. Die Therapie bei Schoretics beruht im Allgemeinen auf keiner besonderen Methode. Ausleerende und antipyretische Mitteln wurden von ihm gemäss der überlieferten Grundsätze bzw. nach seiner eigenen Erfahrung (was auch hie und da betont wird) gebraucht. Um Schoretics' medizinisches Werk richtig beurteilen zu können, muss es im Lichte der damaligen Stand der Medizin betrachtet werden, wobei der naturwissen­schaftlich-technischer Fortschrift dieser Epoche ebenso zu berücksichtigen ist, wie das gleichzeitige Bestehen jahrhundertalter Ansichten und praktischer Erfahrung. Wenn man das Gesamtbild der Medizin der Zeit betrachtet und dann die Vor­lesungen von Schoretics liest, so darf behauptet werden, dass in diesen Aufzeich­nungen sich das Bild der theoretischen und praktischen Medizin des Zeitalters spiegelt. Es folgt daraus, dass die Frage, ob in den ersten Jahren der Tyrnauer Fakultät der Unterricht in der theoretischen Medizin, die Vorlesungen in der prakti­schen Medizin zeitgemäss, man möchte sagen, genug „modern" gewesen seien, mit einem einwandfreien Ja beantwortet werden kann. Zweifelsohne hat dazu der Umstand beigetragen, dass in Tyrnau der Unterrichts­plan, trotz dem Prinzip des „Conformetur", nicht so genau festgestellt war. Schoretics selber erwähnt, dass er zwar Boerhaave als Leitfaden benützt, doch seine Vorlesungen auch aus anderen Werken ergänzt. Auch Professor Prandt berichtet in einem Schrei­ben an Störck, dass obzwar er nach Boerhaave praelegiert, nichts unberücksichtigt lässt, was er gelesen, und für wichtig gehalten hat. Beide sind der Meinung, es sei auch die eigene Erfahrung den Hörern zu übermitteln. Abschliessend sei in Kenntnis der Vorlesungen von Schoretics die Behauptung gewagt: der medizinische Unterricht in den frühen Jahren der Tyrnauer Fakultät fuhr fort in derselben Tradition, wie die klinische Schule in Wien, welche zwischen 1754 und 1848 die Methode klinischer Beobachtungen, Aufzeichnungen und theore­tischer Betrachtung zu hoher Vollkommenheit entwickelt hat.

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