Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Lesky, Erna: A bécsi klinikai oktatás, van Swieten és a nagyszombati orvosi kar megalapítása (német nyelven)

demonstrativen, dem Anschauungsunterricht in Wien eine breite Grundlage geschaffen, wie ihn die in den west- und südeuropäischen Staaten erblühte Nova Scientia erforderte. So kann man sagen, daß um die Mitte der fünfziger Jahre die Wiener medizinische Fakultät eine Hochburg, ein Modell der Nova Scientia geworden war. 28 Bevor er aber nach diesem Modell die schon bestehenden Fakultäten in den Ländern der Monarchie, in Freiburg, Graz, Innsbruck, Pavia und Prag refor­mierte bzw. neue Fakultäten wie eben in Tyrnau errichtete, war noch die Erfüllung von zwei Vorbedingungen notwendig. Einmal mußte van Swieten in Wien genügend zahlreiche Schüler nach der neuen Unterrichtsmethode herangebildet haben, damit diese Schüler sie in die Länder verpflanzen konn­ten. Das beanspruchte natürlich eine gewisse Zeit. Zum zweiten aber mußte eine zentrale Unterrichtsbehörde geschaffen werden, um von dieser aus das große Reformwerk in allen Teilen des Reiches organisieren und weiter betreuen zu können. Es ist zur Genüge bekannt, daß bis dahin die Leitung der Hohen Schulen in den Händen der Jesuiten lag, die noch ganz nach der scholastischen Methode verfuhren. Erst 1760 hat van Swieten die bildungspolitische Vormacht­stellung der Jesuiten so weit zurückgedrängt, daß er die Studienhofcommis­sion als oberste Unterrichtsbehörde gründen und mit modernen, d.h. im Geiste der Zeit aufgeklärten Beratern besetzen konnte. 29 Jetzt erst war die Zeit gekommen, um nach einem einheitlichen Plane das bewährte Wiener Modell systematisch in die einzelnen Länder zu verpflanzen. Jetzt erst waren ihm die Schüler herangewachsen, von denen er hoffen konnte, daß sie nach den bei de Haen erlernten Prinzipien den Krankenbettunterricht in den verschiedenen Teilen der Monarchie inaugurierten. So schickte er Johann Michael Menghin (1738-1789?) 17G4 30 nach der Promo­tion nach Innsbruck und ließ ihn dort am Bürgerspital Collegia clinica halten. Weiters hat er die medizinische Fakultät in Freiburg/Br. ermuntert, ein univer­28 Die Bemühungen van Swietens, eine leistungsfähige ärztliche Schule für den Gesamtbereich der Monarchie heranzubilden, harren noch irrimer einer auf den Methoden moderner Geschichtsforschung beruhenden Darstellung. Bis dahin wird man sich mit den (langst überholten) Darstellungen von /. F. C. Hecker bzw. Th. Puschmann, Die Medicin in Wien während der letzten 100 Jahre. Wien 1884, begnügen müssen. Für einzelne Teilprobleme vgl. Lesky, E., Das öster­reichische Gesundheitswesen im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus. In: Arch, österr. Gesch. 122/1. Wien 1959 sowie Schäfer U., Physikalische Heil­methoden in der Ersten Wiener medizinischen Schule. In: Sitzb. Österr. Akad. Wiss., pml.-hist. Kl. Bd. 254/3. Wien 1907. Brechka, F. T.: Gerard van Swieten and his World 1700-1772. The Hague 1970. S. 132 ff. 29 Vgl. Kreuzinger, V. : Gerhard van Swieten und die Reform der Wiener Univer­sität unter Maria Theresia bis zur Errichtung der Studienhofcommission. Phil. Diss. Wien 1924. S. 20. 30 Vgl. Huter, F. : Hundert Jahre medizinische Fakultät Innsbruck. 1809 bis 1969. In : Veröff . d. Univ. Innsbruck. 17. Forschungen z. Innsbrucker Univ. Gesch. VII/1.1. T. Die Wiedererrichtung der Fakultät und ihre Vorgeschichte. Inns­bruck 1969. S. 3. — Ferner: Die Lehrkanzelvorstände der med. Fakultät der Universität Innsbruck. 1674 — 1949. Forschungen und Forscher der Tiroler Ärzte­schule 1948/£0, Innsbruck 1950. Ed. 2, S. 281.

Next

/
Oldalképek
Tartalom