Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Fundárek, Radoslav: Gyógyszerészképzés a nagyszombati egyetem orvosi karán (német nyelven)
die Vorträge für Medizin- und Pharmaziestudenten. Es steht noch unter dem Einfluss der Flogiston-Theorie und behandelt die Chemie, die Elemente, die Salze, die chemischen Mittel, Lösemittel und die Affinität. Gemäss Winterl setzt sich die Chemie aus drei Teilen zusammen: 1. Der theoretische Teil behandelt diejenigen Wirkstoffe und Mittel, mit deren Hilfe die Stoffe zersetzt werden können. 2. der praktische Teil : mit den angewandten Mitteln zerfallen die Stoffe in ihre Bestandteile, 3. angewandte Chemie: die bekannten chemischen Elemente werden zum Nutzen der Menschheit angewandt. Im übrigen Teil seiner Vorträge befasst sich Winterl mit der theoretischen Chemie, des Näheren mit den chemischen Wirkstoffen und Lösemitteln. Er erwähnt berühmte Chemiker seines Zeitalters, auf dessen Werke er sich bei seinen Vorträgen stützte. Er beruft sich auf Geliert's Werk: „Anfangsgründe der metallurgischen Chymie", welches auch die Grundlage zu Jacquin' s Vorträgen in Selmecbánya bildete. Auch Boerhaave und andere werden von Winterl genannt. Das andere Manuskript, das von Winterls Vorlesungen erhalten geblieben ist: „Winterli Compendium Pharmaciae", ist zwar nach der Übersiedlung der Universität nach Buda entstanden, ist aber trotzdem erwähnenswert, da hierin die Grundlagen der pharmazeutischen Chemie nidergelegt sind. 27 Winterl hält die Pharmazie für eine Kunst, die sich in der Zubereitung der einfachen und zusammengesetzten Arzneimittel offenbart, die Chemie wiederum als eine Kunst, die sich mit den Elementen, deren Analyse und Verbindung befasst. Diese Vorlesungen Winterls, deren Manuskript aus dem Jahre 1785 stammt, deuten darauf, dass er auch noch zu jener Zeit ein Anhänger der FlogistonTheorie war. Ein genaues Bild über die Arbeit des Lehrstuhles für Chemie bieten die medizinischen Doktorarbeiten dieses Gebietes. Ihrem Thema gemäss dürften sie in 3 Gruppen geteilt werden: 1. pharmazeutische Chemie — ein Werk von Mauritius Faby, 2. theoretische Chemie — Dissertation von Jakab Reineggs und Péter Madács, und 3. Analyse der Heilquellen — Dissertation von István Pillmann und István Gömöry. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Doktorarbeit von I. G. Kaim : „De metallis dubiis" in mehreren Lexiker und Bibliographien fälschlicherweise zu den Arbeiten Winterls gereiht wird. Die Dissertation von Mauritius Faby : „Systematis artis pharmaceuticae" gibt einen Überblick über das Lehrsystem der Pharmazie und pharmazeutischen Chemie auf der Universität zu Nagyszombat. 28 Zwar kann nicht geleugnet werden, dass der Verfasser in seinem Werk auch seine eigene Meinung zum Ausdruck brachte, hat doch offensichtlich der leitende Professor des Lehrstuhles, Winterl, einen grossen Einfluss auf ihn ausgeübt. M. Faby definiert 27 Magyar Tudományos Akadémia Kézirattára, sign. Orvostudomány 4-rét, 10. sz. 28 Faby, M. : Systematis artis pharmaceuticae in publ. caes. reg. Universitatis Tyrnaviensis laboratorio quotannis experimentis demonstrandi Pars I. et IL, Tyrnaviae 1772.