Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Regöly-Mérei Gyula: Die Rolle der medizinischen Fakultät zu Budapest in der Entwicklung der ärztlichen Anschauung und Denkart (német nyelven)

G. Regöly-Mérei: Die Rolle der Medizinischen Fakultät ... jjj — neben der Leitung seiner Klinik für Geburtshilfe — auch dieses Institut. Der grosse Bahnbrecher der Prophylaxis nahm sich Mühe in der Zeit der schärfsten Kämpfe für seiner Lehre auch die Prevention der Pocken bezüglich zu verwirklichen. Die Semmelweis''sehe Lehre, die Bakteriologie von Pasteur und Koch brachten weitere Fragen im Vordergrund, E. Hőgyes konnte 1880 durch seinen Versuch­stieren den „rabitischen Standardstamm Budapest" isolieren, vereinfachte die Originalimpfmethode von Pasteur, indem er zum mitigieren des Erregers nicht die Hitze, sondern die Dilution benutzte. J. Fodor entdeckte 1885 — unabhängig von Nutall — die bakterizide Wirkung des Blutes. Fodor war übrigens Ehrendoktor der Universität zu Cambridge, S. Korányi erreichte diese Würde an den Universitäten Lyon, Breslau, Szeged und Pécs. A. Genersich gab 1890 an den Kongress zu Berlin — also noch vor Th. Smith und W. Schütz — durch Beweise der Pathologie bekannt, dass die Tuberkulose der Menschen und die Perlsucht der Tiere verschiedene Erkrankungen sind. Nüchtern nahm unsere Fakultät auch der Frage des Tuberkulins bezüglich Stellung. Trotz den damals an vielen Stellen betonter Enttäuschung war Pertik (1890) und F. Korányi (1891) der Meinung, dass das Koch'sche Verfahren die Methode der Zukunft ist. Der internationale Kongress für Hygiene 1894 beauftragte /, Bókay jun. mit der klinischen Beurteilung des Behring'sehen Heilserums. Bókay der zuerst (1924) die Erreger der Varicella und des Herpes zoster gleichstellte, gab schon 1894 bekannt seine signifikant hervorragende Resultate, und hat dadurch gros­sen Verdienst in der klinischen Anwendung des Heilserums. Diese Anschauung erklärt, dass Ungarn als erster Staat, die obligatorische aktive Immunisation gegen Diphtherie werwirklichte (1938). Markusovszky, der ministerialer Leiter des Universitätswesens, war mit der Rolle der Hygiene vollkommen vertraut. Er betonte, die Medizin kann sich mit den Bekämpfen der Krankheiten nicht begnügen, das Erhöhen des Gesund­heitszustandes sollte den Ziel unserer Wissenschaft bedeuten. Demgemäss wurde 1874 in Budapest das Universitätsinstitut für Hygiene gegründet, chronologisch der zweite solcher Lehrstuhl, das Institut von Pettenkofer in München entstand schon früher. Die Grösse einer medizinischen Fakultät kann nicht nur durch die Zahl ihrer Gebäude, Reichlichkeit der Installationen bekennzeichnet werden, sondern auch dadurch, ob ihre Lehren, medizinische Anschauung und Denkart etwas Bleibendes bedeuten. Diese Sicht ermöglicht die Beurteilung jener bedeutenden Wirkung, welche die Medizinische Fakultät zu Budapest während den seit ihrer Gründung vergangenen 200 Jahren auf die Entwicklung der Medizin ausübte.

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