Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Regöly-Mérei Gyula: Die Rolle der medizinischen Fakultät zu Budapest in der Entwicklung der ärztlichen Anschauung und Denkart (német nyelven)

G. Regöly-Mérei: Die Rolle der Medizinischen Fakultät ... ißg Schon Anfang des vorigen Jahrhunderts nahm die Fakultät gegen der sn. Volksmedizin den Kampf auf (z.B. Arányi). Der anatomische Gedanke (Virchow's Ausdruck) begann mit Vesalius, und wurde mit dem Auftreten von Morgagni im Sinn der Pathologie grundlegend. Das durch dem Rokitansky-Schüler, Arányi in Budapest gegründetes Institut für pathologische Anatomie war chronologisch der fünfte solcher Lehrstuhl (Strassbourg, Paris, London, Wien). Bald wurde dann auch in Budapest Histo­logie und Pathohistologie unterrichtet (Scheuthauer) . Wie bekannt, standen Semmelweis und Virchow in unüberbrückbaren Gegen­satz miteinander. Die Cellularpathologie wurde schon 1859 von Patrubany, etwas später von F. Korányi (der Vater von Sándor Korányi) bekanntgegeben. Unsere ersten Professoren für patalogische Anatomie (Arányi, Scheuthauer) gehörten zur Rokitansky''sehen Schule, ihr Nachkömmling, Pertik war wieder ein Schüler von Recklinghausen, demgemäss kam die Auffassung von Rokitansky ziemlich im Vordergrund. A. Korányi, wie auch E. Jendrassik waren der Meinung dass die Cellularpathologie diesen notwendigen Anfang bedeutet, wo der Ziel noch die Forschung der Teile ist, aber eben diese Erreignisse legen klar den Gedanken, dass die Harmonie der als Ganzes wirkende Teile das Leben charak­terisiert, und die Lebenserscheinungen ohne den Physiologen niemals erforscht werden können. Huzella, früher Professor an der Fakultät zu Debrecen, dann in Budapest, bearbeitete grundlegend die Biologie des Bindgewebes. Der anatomische Gedanke ermöglichte die Lokalisation der Krankheiten. Bald verbreitete sich auch bei uns die Stethoskopie (Bugát, Schoepf-Merei, später Sauer, ein Schüler von Skoda). Zu diesen Zeiten gab die morphologische Richtung das Gepräge der Denkart unserer Fakultät, ermöglichte eine Blühte der Neurohistologie (die beiden Lenhossék's , Laufenauer, K. Schaf fer). Diese Richtung führte den Edmund (Ödön) Krompecher zu seinen histologischen Forschungen, wodurch er der Entdecker des Baselzellenkrebs wurde (1903). Er beschrieb übrigens schon 1907, dass die Kristallisation nicht das Leblose bekennzeichnet, sondern auch bei den Lebenden erscheinen kann. Anfang des XIX-ten Jahrhunderts durchprägte Chemie und Physik das For­schungsgebiet der Medizin. Diesen Gedanken verwirklichten bei uns /. Winterl, der Beschreiber der Rhodan-Eisen-Reaktion und der Möglichkeit des Akkumu­lators, weiterhin P. Kitaibel der Entdecker des Chlorkalkes und Tellurs (vor Klaproth, 1789). Markusovszky betonte (1858) die Wichtigkeit der Kausalität, und dass jede Lebenserscheinung durch Gesetze der Physik und Chemie erklärt werden kann. Die Fakultät zu Budapest folgte damit das Prinzip von Magendie, bzw. Cl. Bernard : „Les phénomènes vitaux ont bien leur condition physico-chemi­ques rigoureusement déterminées Es wurde eigentlich die Forderung von Brücke, Ludwig, Helmholtz und Dubois-Reymond bei uns baldlich verwirklicht: „die Physiologie auf chemisch-physikalische Grundlage zu stellen". Demgemäss wurde in Budapest 1872 das Institut für Biochemie gegründet, nur das Institut von Hoppe-Seyler in Thübingen bestand damals. Die Profes­soren P. Plósz, wie auch L. Liebermann (der Beschreiber der von ihm genannten

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