Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)
TANULMÁNYOK - Lesky, Erna: Semmelweis professzori kinevezésének bécsi iratanyaga 1855-ből (Német nyelven)
fordern. Auch Semmelweis' Vorgänger auf der Pester Lehrkanzel, Florian Birly, hat, wie wir aus den Akten erfahren, seine Vorlesungen in ungarischer Sprache gehalten. Eigens wird hervorgehoben, daß er dieses „Idiom" in solchem Maße sich angeeignet habe, „daß er sich den Hebammen sehr verständlich machen konnte.'* Man hat bisher übersehen, daß es in der alten Monarchie ein eigenes Sprachendekret für klinische Lehrkanzelvorstände gab. Die Studien-HofCommission hatte es für Lehrkanzelbesetzungen im gesamten klinischen Sektor am 27. September 1841 erlassen [19]. Dieses Dekret bestimmt, „daß bei Concursausschreibungen für klinische Lehrkanzeln jedesmal der Besitz der Volkssprache des Landes, in welchem die Lehrkanzel besteht, als Bedingung der Competenzfähigkeit für dieselbe ausgedrückt werde.'* So verstehen wir, warum es in der Kompetenten-Tabelle eine eigene Rubrik „Sprachkenntniß" gab, und wir verstehen weiter: Die Ofner Statthaiterei-Abteilung, das Zivil- und Militär-Gouvernement und erst recht das Unterrichtsministerium als Nachfolger der Studien-HofCommission haben bei ihren Stellungnahmen in der Besetzungsfrage der Pester geburtshilflichen Lehrkanzel nichts anderes getan als im Sinne des oben zitierten Dekretes gehandelt. Das erfreuliche Ergebnis dieses Handelns war die kaiserliche Entschließung vom 18. Juli 1855 (vgl. Abb. 2), durch die Ignaz Philipp Semmelweis zum Professor der theoretischen und praktischen Geburtshilfe an der Universität Pest ernannt wurde. ANMERKUNGEN [1] Fritz Schürer von Waldheim : Ignaz Philipp Semmelweis. Sein Leben und Wirken. Urteile der Mit- und Nachwelt. Wien und Leipzig 1905. [2] Györy Tibor: Az orvostudományi kar története 1770-1935. Budapest 1936. [3] Győry Tibor a. a. O. S. 520: „Es kann die schmerzvolle Tatsache keineswegs verschwiegen werden, daß die Pester Medizinische Fakultät auf die mit dem Ableben Birlys vakant gewordene Lehrkanzel in geheimer Abstimmung Semmelweis, einen der größten Ärzte der Welt, einen der größten Wohltäter der Menschheit, vom ersten Platz des Vorschlags abgedrängt und dort denjenigen Karl Braun nominiert hat, der der magyarischen Sprachkenntnisse bar gewesen war..." Vgl. auch Gortvay-Zoltán (zit. Anm. 5) S. 91. Der geneaue Wortlaut der angegebenen Stelle von Györy's zit. Werk ist folgender: „Niemals hatte eine geschichtsschreibende Feder schwieriger einen Satz niedergeschrieben, wie jetzt den Fakt, dass die Medizinische Fakultät der Pester Universität in geheimer Abstimmung Semmelweis, den Stolz unserer Nation und Universität, einen der grössten Ärzte der Welt und einen der grössten Wohltäterer der Menschheit, vom ersten Platz des Vorschlags abgedrängt und dort Braun gesetzt hat, denjenigen Braun, der ungarisch nicht wusste,..." (Bemerkung der Red.) [4] Erna Lesky : Ignaz Philipp Semmelweis und die Wiener medizinische Schule. Österr. Akad. Wiss., Sitz. Ber., phil.-hist. KL, 245. Bd., 3. Abh., Wien 1964. S. 78-83. [5] Gortvay György és Zoltán Imre : Semmelweis élete és munkássága. Akadémia Kiadó, Budapest 1966. (Um dieses Werk benützen zu können, habe ich dankbarst der Übersetzungshilfe zu gedenken, die mir Herr Dr. iur. Ludwig Go-