Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 45. (Budapest, 1968)

TANULMÁNYOK - Molnár Gyula: Konyár egészségügyi körülményei a XVIII—XIX. században

0. Molnár Gy. .* Egy XVIII. századi gyógykovács könyv receptjei. Ethnographia 1964. 3. 10. Konyári ref. egyh. körleveles jkv., 1808. 49. 11. Ugyanott. Zusammen fa s s un g Der Verfasser, selbst Einwohner des Dorfes Konyár (Komitát Bihar, jenseits der Tisza, deutsch: Theiss) schildert anhand der Angaben von Standesbücher der ört­lichen kalvinistisch-reformierten Gemeinde, sowie einiger weiteren kirchlichen Handschriften von ortsgeschichtlicher Bedeutung die sanitären Lebensbedingungen der nach der Türkenzeit angesiedelten Dorfbevölkerung. Es wird auf folgende Teilgebiete eingegangen : Wasserversorgung, Wohnbauver­hältnisse, Kindersterblichkeit, die Tätigkeit der Kurpfuscher und Kurpfuscherinnen, sowie der Kurschmiede. Weiters wird die Tätigkeit der sanitären Behörden darge­legt, die in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderst noch hauptsächlich auf die Ver­hinderung von Seuchen hinzielte. (Z. B. Pestvorschriften des Komitatsarztes von Bihar, datiert den 3. Dez. 1813 aus Nagyvárad, heute Oradea in Rumänien.) Auch die Einführung der Pockenimpfung stiess noch im J. 1814 auf heftigen Widerstand in den Reihen der Dorfeinwohner. Endlich wird der Versuch einer Skizzierung der Natalitäts- und Mortalitätsverhältnisse im Dorf Konyár untergenommen. Zwei bemerkenswerte Einzelfeststellungen: a) Im Komitat Bihar arbeiteten bis 1850 Salpeterkocher aus Schlesien, die alljährlich den an den Höfen befindlichen Dünger, sowie das Kleiberwerk der Wohnräume in einer Dicke von 30—40 cm ankauften, b ) Am ärgsten war die Dorfbevölkerung von der Choleraepidemie des J. 1849 betroffen, welche damals in den Reihen der in Debrecen stazionierten Mili­täreinheiten des russischen Zars, Nikolaus I. wütete und mehr als 1000 Toten for­derte. Im Konyár starben im selben Jahre 321 Einwohner. Da die Lebensbedingungen auch in anderen Ortschaften des Gebietes jenseits der Tisza die gleichen waren, können die publizierten Angaben wohl auch eine ausgedehntere geographische Gültigkeit haben.

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