Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)

Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)

gegenstände werden aus kostbarem Metall, aus seltenem Material hergestellt. Mancher fürstlicher Hof schwelgt sozusagen in golde­nen, silbernen, zinkenen und bronzenen Schmucksachen und Gebrauchsgegenständen. Die Gobelins und seidene Tapeten, die Möbel mit Schnitzwerken und Intarsien, wertvolle Teppiche sind Beispiele einer Entwicklung von Phantasie, Verschwendung und Geschmack ohnegleichen. Der wohlhabende Bürger strebt nach einer Gleichheit mit dem Hochadel in jeder Hinsicht. Die heimische Textilindustrie ist nicht fähig mit den Forderungen Schritt zu halten. Die ermüdende Unruhe der phantastischen Farben, der reichlich wechelselvollen Formen steht im krassen Wiederspruch zum nüchternen und ruhigen Geist der Renaissance. Im Entfalten von Prunk, Verschwendung und Pracht besteht zwischen den deutschen Fürsten — derer es im zersplittenen Lande des XVI. und des XVII, Jahrhundert etliche Hunderte gibt — ein grenzloses Wetteifern. Der Ausnahmezustand dieser zwei Städte Süddeutschlands dauert aber nicht ewig. Die Hauptlinie des Welthandels verlegt sich nach der Entdeckung Amerikas und des unmittelbaren Schiffweges nach Indien vom Mittelmeer auf den Atlantischen Ozean. Der deutsche Geschäftsmann wird nach einigen Jahrzehnten vom Weltmarkt verdrängt. Der Silber der Neuen Welt ist viel billiger als der seinige. Der Glanz des Handwerks und der Kunst dieser zwei Urhochburgen des Kunstgewerbes verblasst allmählich. Die bis dahin für felsenfest gegoltenen Zünfte und Banken brechen an der Jahrhundertwende und in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts zusammen. Da sich ihre Handelstätigkeit beschränkt, beschäftigen sich letztere mit Geldanleihen. Sie verleihen dem Kaiser, den Königen, kirchlichen und weltlichen Fürsten, die das Geld wegen der ständigen Kriegen und ihrer prachtliebenden Lebensweise verschwenden und zuletzt ihre Schulden nicht bezahlen können. Der deutsche Bürger muss einsehen, dass Erfolg oder Krach, Durchkommen oder Bankrott nicht von der Fähigkeit, Fleiss und Geschicktheit des Einzelnen abhängig, sodern dass sie vom persön­lichen Wille unabhängig seien. Doch kann er die Geltung dieses vom menschlichen Wille unabhängigen, objektiven Gesetzes nur 3-5

Next

/
Oldalképek
Tartalom