Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 33. (Budapest, 1964)

Dr. Frantisek Pachner: Semmelweis és Prága

erster Vortstand wurde der bemerkenswerte praktische Arzt Jan Melic bestellt. Melic hatte in Prag eine private geburtshilfliche Klinik und eine gynäkologische Poliklinik gegründet, in welchen er im Laufe von 14 Jahren Schwangere und Gebärende unentgeltlich behandelte und Medizinstudenten und Hebammen Kurse erteilte, in welchen diese ihre theoretische Kentnisse, die sie an der Uni­versität erhielten, durch die Praxis ergänzen konnten. Melic unter­hielt seine Anstehen aus eigenen Mitteln und aus „milden Gaben", mit welchen das Prager Bürgertum und der Adel seine gottge­fällige Tätigkeit unterstützten. Im Jahre 1803 wurde Melic Profes­sor und Vorstand der Fakultäts-Klinik. Er war also der erste klinische Geburtshelfer an der Prager Universität. Nach seinem Abgang nach Wien (1806) wurde der mehrfach spezialisierte aber bedeutungslose Substitut einiger kilinischen Fächer, Karl Fiedler, Professor und nach ihm Antonin Jungmann und zwar anfangs (1808) als Supplent der theoretischen Geburtshilfe und von 1811 als ordentlicher Professor der theoretischen und praktischen Geburts­hilfe. Jungmann wirkte dort bis 1850 und war zu Semmelweissens Zeiten die Hauptperson und die leitende Persönlichkeit bei der geburtshilflichen Ausbildung und Praxis an der Prager Fakultät. Er wird allgemein als der Begründer der tschechischen klinischen Geburthsilfe betrachtet. Jugmann war der jüngere Bruder des hervorragenden und vorzüglichen Sprachwissenschaftlers und Philologen Josef, der sich bis heute einer allgemeinen Verehrung von Seiten des tschechischen Kulturlebens erfreut. Antonin Jungmann war ein ungewöhnlicher Mensch. Er besass eine gründliche allgemeine und fachliche Bildung, war ein fleissiger Leser der naturwissenschaftlichen und fachlichen Literatur und ein ausserordentlich fleissiger Kliniker. Während der 42 Jahren seines Wirkens absolvierten seine Klinik (die für die damalige Zeit gross war, 66 Betten für Mütter und 42 für Kinder) 721 Kandidaten der Medizin, 1539 Kandidaten der Chirurgie und 8276 Hebammen. Die Anzahl der Entbindungen während dieser Zeit wird auf 50 000 geschätzt. Jungmann war ein ausserordentlich gewissenhafter Lehrer, er las fünfmal wöchent­lich theoretische Geburtshilfe im Karolinum und täglich prak­tische Geburtshilfe in der Klinik. Ebenso f leissig war er als Kliniker.

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