Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)
Eröffnungsrede von prof. László Haranghy korrespondierendes Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften
ERÖFFNUNGSREDE VON PROF. LÁSZLÓ HARANGHY, KORRESPONDIERENDES MITGLIED DER UNGARISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN D ie medizingeschichtlichen Forschungen in Ungarn nahmen vielen Zweigen der Medizinwissenschaften vorausgehend in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts ihren Anfang. Zwischen 1774 und 1781 schrieb István Tasnádi Weszprémi ein grundlegendes Quellenwerk in vier Bänden. Ágost Schoepf-Merei hielt schon von 1836 bis 1844 medizingeschichtliche Vorlesungen, seine Tätigkeit wurde von Tamás Stockinger in würdiger Weise fortgesetzt. Ferenc Xavér Linzbauer fasste sodann in seinem Codex sanitario medicinalis bis einschliesslich 1861 alle medizingeschichtlich bedeutsameren Daten bis zum erwähnten Zeitpunkt zusammen. Die ungarländische medizingeschichtliche Forscherarbeit blickt also auf eine nahezu zweihundertjährige, der rmedizingeschichtliche Unterricht auf eine mehr als hundertjährige Vergangenheit zurück, und hundert Jahre ist es her, dass auch ein medizingeschichtliches Lexikon zusammengestellt wurde. An medizingeschichtlich sich betätigenden Forschern mangelte es auch weiterhin nicht. Haben doch Zsigmond Purjesz der Aeltere, Ernö Schwimmer, István Bálint Nagy, Tibor Györy, Gyula Magyary Kossá, Kálmán Demkó und viele andere auf dem Gebiet der Medizingeschichte äusserst wertvolle Forscherarbeit geleistet. Die Anregungen dieser begeisterten Forscher fanden immerhin weniger Unterstützung, als die ihrer Vorgänger 100 Jahre früher.