Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)

Dr. József Bencze: Erinnerung an Gáspár Szegedi Körös

mal einen Vorstoss in der Richtung Wien, macht auch vor den Mauern von Sárvár einigemal Halt, diese Festung einzunehmen gelingt ihm nicht, waren doch ihre Basteien von den schäumen­den Wogen der Raab umflutet. Unverrichteter Dinge zogen die Osmanenscharen ab. Inzwischen hatten Nádasdy und Ferenc Enyingi Török die Südgrenze gründlich befestigt, es trat für Nádasdy eine Atempause ein, er vermochte nun, sich mit den traurigen Zuständen des ungarischen Volkes befassen. Der Türke verhielt sich verhält­mässig ruhig, um festen Fuss zu fassen auf dem von ihm besetz­ten Gebiet. Tamás Nádasdy ging nun in der Burg Sárvár mit seiner Gattin daran, den ungarischen Bildungsstand zu fördern: er organisiert „kleine Grundschulen", wo die Kinder der Leibeigenen und der Dienstleute Schreiben-Lesen lernen, auch „Briefschulen" unter­hält er, an die aus der Fremde Lehrer höheren Grades einge­laden werden, um dort auch Gegenstände des Gymnasialunter­richts zu lehren; er trägt sich sogar mit dem Gedanken der Errich­tung einer Akademie. Er gründet eine Buchdruckerei, in dieser wurden die ersten Bücher in ungarischer Sprache gedruckt. Buch­druckereien gab es in Ungarn auch etwas früher schon (in Buda und Brassö-Kronstadt), in letzteren wurden aber nur deutsche und lateinische Werke in Druck gelegt; die Buchdruckerei zu Sárvár hat als erste für ungarische Bücher gesorgt. In den Schulen wurden von Nádasdy 150-200 Kinder und Jünglinge mit Kost und Bekleidung versehen, als Schulmeister und höhere Lehrer wirkten - um nur einige der bedeutendsten zu nennen - János Szilveszter, Benedek Abádi, Mátyás Dévai Biró, Mátyás Szilárdi. Hier lebte und fand den Tod Sebestyén Tinódi Lantos - der „fahrende Lautenspieler" und Dichter -, und hier hat István Beythe sein grosses Pflanzenbuch geschrie­ben, später von seinem Sohn, István fortgesetzt. Hier wurde die berühmte erste ungarische Grammatik gedruckt, und nachher das grossartige Denkstück der ungarischen Literatur „Az országban való sok romlások okairól" („Über die Ursachen der vielen Ver­derbnisse in unserem Lande").

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