Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

Dudith war — wie er auch später betonte — ein Anhänger des friedlichen Ausgleiches und er war der Ansicht, die Ge­gensätze nicht zu vertiefen, sondern sie auszugleichen. Wegen der revolutionären Haltung Dudith's am Konzil von Trident haben die Bischöfe an den Kaiser sich gewendet, der Dudith zwar zurückberufen liess, aber als Anerkennung für seine Tä­tigkeit ernannte er ihn zum Bischof von Pécs (Fünfkirchen) und später zum Bischof von Csanád. Kürze Zeit nachher wur­de Dudith vom Kaiser Ferdinand in einer wichtigen politi­schen Sendung nach Polen geschickt, wo Dudith eine Hofdame der Königin kennen gelernt hatte und sie bald heiratete, nach­dem er von seinen sämtlichen kirchlichen Pfründen abdankte. Seine Frau war reformiert und so ging auch Dudith fleissig zu dem reformierten Gottesdienste. Die römische Kirche ver­dammte Dudith und sein- Bild wurde verbrannt. Nach dem Tode des polnischen Königs Sigmund August, begann die Kö­nigswahl, wobei Dudith die Interessen des Kaisers Ferdinands Nachfolger Max vertrat. Dudith kannte genau die ungarischen Magnaten und auch den späteren polnischen König Stephan Báthory, mit dem er in Padua zusammen studiert hatte und hoffte nichts Gutes von ihm, wenn er Polens König werden würde, auch schon deswegen nicht, weil Báthory auch mit den Türken verhandelte. Dudith's Vorstellung war eine einheitliche Gross­macht zu gründen, welche gegen die Türkengefahr im Stande gewesen wäre energisch aufzutreten und auch die Gegensätze in der Kirche abschaffen hätte können, deswegen war er der Parteiwerber Kaiser Max'. Die Vorstellung Dudith's misslang und als die polnische Aristokratie Báthory zum polnischen Kö­nig erhob, musste Dudith aus Polen emigrieren. Er ging nach Breslau, wo er zurückgezogen lebte, nur für die Wissen­schaft und Philosophie, bis zu seinem 1589 erfolgten Tode. Aus Breslau schrieb er die. meisten medizinischen Briefe. Dudith als ein fortschrittlich denkender Humanist, kriti­sierte sämtliche Ereignisse seines Zeitalters. Er war der Kri­tiker fast sämtlicher Gebiete der Kultur. Seine Kritik war aber konstructiver Art. denn mit seinem Skeptizismus und

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