Madarassy László: Nomád pásztorkodás a kecskeméti pusztaságon (A Néprajzi Múzeum tudománytörténeti sorozata 2; Budapest, 1990)

Nomadisches Hirtentum im Steppenland bei Kecskemét

den Bräuchen und der Nahrung der Hirten sind zahlreiche archaische Wesenszüge erhalten geblieben. Sie befaßten sich auch mit Tierheilung, wobei neben den naturkundlichen Kenntnissen auch abergläubische Verfah­ren Anwendung fanden. Im dritten Kapitel werden die Hirtenbauten registriert. Eine allgemein gebräuchliche Form war eine einfache Schutzwand aus Schilfgeflecht (ung. cserény), die den Hirten und seine Feuerstätte vor dem Wind schützte. Die einfachste Wandform hatte nur zwei Seiten (Abb. 8), häufiger kamen die drei- und vierseitigen Formen ohne Dach vor (Abb. 9-10). Später verbreite­ten sich auch Varianten mit halbem und schließlich mit ganzem Dach (Abb. 11-17). Auch ein tragbares, einfaches Bauwerk wurde benützt (Abb. 18-19). In der Hütte hielten die Hirten ihre persönlichen Habseligkeiten, hier wurde gekocht und geschlafen. Neben dem Wohnraum standen die Bauten für die Tiere: szárnyék, eine einfache Schilfwand, die die Tiere vor dem Wind schützte; aus Stangen zusammengestellte Hürden oder Pferche (akol, karám), um die Tiere beisammen zu halten (Abb. 20-22). Die hier veröffentlichte Beschreibung aus dem angehenden Jahrhun­dert enthält auch ein überaus reichhaltiges volkssprachlichcs Material, welches bis heute größtenteils in Vergessenheit geraten ist. Das Buch von LÁSZLÓ MADARASSY ist die erste fachwissenschaftliche Beschreibung der ehemaligen Hirtenkultur der Großen Ungarischen Tiefebene.

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