Cs. Pócs Éva: Zagyvarékos néphite (Néprajzi Közlemények 9. évfolyam, 3-4. szám; Budapest, 1964)

selelemente in Betracht und Hessen die "leeren Gebärden" aussenacht, die vielleicht in der ungarischen Glaubenswelt nie einen wirklichen Glaubensgehalt hatten und von uns nur als inhaltslose Gerippen übernommen wurden. Welche Erwägungen rechtfertigen aber die Unterschei­dung der Gruppe "Weltbild" und der Gruppe "Aktionen"? Wir sind der Meinung, es gehe unter Wissen und Handeln einen we­sentlichen Unterschied. Beim ersten Blick scheint dieser Un­terschied bloss ein Unterschied der Ausdrucksformen zu sein: ich weiss es, dass im Mond der König David oder die Heilige Cacilia wohnt, ich weiss, dass der Wurzel des Hanfes am Tage der heiligen Anna aufreisst - oder aber: man führt aufmun­ternde Handlungen, Behexungen, Heilungen durch. Die schein­bare Ausdruckverschiedenheit führt aber zu tiefer liegenden Problemen: durch Untersuchung der Proportion dieser zwei Formen bekommen wir auch auf eine Reihe von Fragen in Bezug auf die Funktion dieser Gruppen Antwort /welche Form sei die lebendigere und warum, was sei die Reihenfolge beim Abster­ben und warum, was weiss ein jeder Glaubensträger aktiv und was passiv u.s.w./. Selbstverständlich sind wir überzeugt, dass die Kenntnis einer Handlung oder deren Beschreibung bei Gelegenheit unserer volkskundlichen Sammelarbeit nicht unbe­dingt auch für die gegenwärtige aktive Praxis des Gewährs­mannes spricht. Die genauere Kenntnis einer Zauberhandlung bedeutet aber mit grosser Wahrscheinlichkeit doch soviel, dass diese Handlung noch vor einigen Jahrzehnten wirklich durchgeführt wurde, dass zum Beispiel die Eltern oder Gross­eltern des Gewährsmannes diese noch gemacht haben, was unser Zeitgenosse jetzt nur schon aus ihrer Erzählung kennt. Dabei müssen wir auch mit der Möglichkeit rechnen, dass sich ir­gendeine Zauberhandlung zu einer Aberglaubensgeschichte ge­staltet und diesem Fall kann die Zauberhandlung, die zum Kern dieser Geschichte dient, durch die geschliffene Kunst­form und den unterhaltenden Charakter der Erzählung im Volksgedächtnis noch bewahrt werden.

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