CS. SÓS ÁGNES: ZALAVÁR—KÖVECSES AUSGRABUNGEN 1976—78 . ANHANG. ISTVÁN VÖRÖS KNOCHENFUNDE / Régészeti Füzetek II/24. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1984

II. DIE KIRCHE UND DER FRIEDHOF UM DIE KIRCHE

Im Zuge der 1976 in Angriff genommenen Fundrettung beschränkten wir uns zunächst darauf, jene Über­reste näher zu bestimmen, bei denen Oberflächenerscheinungen auf Gebäude hinwiesen. 1 km nördlich von der den nördlichen Teil von Burginsel durchquerenden Landstrasse Zalavär-Zalaszabar wurden wir auf dem Gebiete und in unmittelbarer Nähe einer N-S gerichteten Waldschneise auf ein durch Tiefpflügen stark in Mitleidenschaft gezo­genes Steinschuttfeld aufmerksam. Nach Bereinigung der Oberfläche zeichneten sich die Gebietsgrenzen des Schuttfeldes klar genug ab. Es erschien ein annähernd ovoider Fleck, der in N-S Richtung ungefähr 23 m, in W-0 Richtung 18 m Durchmesser hatte. Das Erscheinungsniveau (109,60 - 109,70 m) bedeutete den höch­sten Punkt des südlichen Abschnittes der ehemaligen Insel. Die für die Fundrettung im Jahre 1976 zur Verfügung stehende Zeit war ausserordentlich kurz, weshalb wir die Arbeit auf die Erschliessung des sich als kleine Kirche entpuppenden Gebäudes und der unmittelbar daneben liegenden Gräber beschränken mussten. Im weiteren Ver­lauf der Arbeiten (1977, 1978) ist es auch gelungen, den Friedhof um die Kirche mit Ausnahme des östlichen und südwestlichen Abschlusses einzugrenzen. Die Zahl der aufgefundenen Gräber beträgt 100, die volle Zahl der Gräber wird auf 130-140 geschätzt. Als Zusammenfassung der archäologischen Beobachtungen, die sich auf die Kirche beziehen, kann ich fol­gendes sagen. Der Grundriss der Kirche (Plan 3) konnte trotz hochgradiger Zerstörung geklärt werden: die Kirche war einschiffig (sog. Saalkirche), mit quadratischem Schiff und mit einer einziehenden, gestreckten und äusserlich runden Apsis. Sie war geostet, in der W-O-Achse gemessen beträgt die Abweichung von N-S 82°. Die aufgrund des Fundamentgrabens bzw. der Fundamentreste messbaren Werte in der W-O-Achse: 80/85 cm, (Westmauer) — 330 cm (Schiff) - 65 cm (Ostwand des Schiffes ^arcus triumphalis) - 220 cm (Apsis) - 65 cm (Apsisbogen); volle Länge: 760/765 cm. In der N-S-Achse (Mittellinie des Schiffes) aufgenommene Abmessungen: 90 cm (Nordwand), - 330 cm (Schiff) - 90 cm (Südwand); volle Breite: 510 cm. Lichte Länge und Breite des Schiffes: 330 cm. Das Material der Grundmauern besteht aus unregelmässigem, verschieden grossem Sandstein und in klei­nerer Menge aus Kalkstein. Im Fundament sind auch Bruchstücke römischer Ziegel in sekundärer Verwendung vorgekommen. Als Bindemittel dienten Lehm und Mörtel; die Verwendung des letzteren kann auf ungefähr 30% geschätzt werden. Ein grosser Teil des Fundaments war abgebaut worden. Weitere Schäden verursachten die bei erneuter Waldanpflanzung eingesetzten Arbeitsmaschinen. Am Ende der sechziger Jahre kam es hier zur Neubepflanzung eines ungefähr 80 Jahre alten Waldgebiets nachdem vorher maschinell gerodet und tiefgepflügt worden war. Auf dem mit Steinschutt bedeckten Gebiet liegt die untere Grenze des Tiefpflügens bei 109,03 ­108,86 m, also 60-70 cm unter der modernen Lauffläche, was hier und da die Erreichung des die gewachsene Erde bedeutenden geiben Sandbodens bedeutet. Auf gewissen Abschnitten waren die untersten Steinschichten des Fundaments trotz allem ungestört geblieben, auf anderen Abschnitten wieder konnte der Fundamentgraben mit Hüfe vertikaler und horizontaler Schnitte verfolgt werden. Dies erleichterte die Fundamentierungstechnik: vor der Niederlegung der ersten Reihe von Steinen wurde eine Lehmdichtung angewendet (Nachgiebigkeit des Bodens), die blaugraue, hart gestampfte Lehmschicht zeigte sich durchschnittlich in einer Dicke von 40 cm (Abb. 4). Die hier und da verwendeten, in den Grund des Grabens geschlagenen Pfähle förderten ebenfalls die Festigkeit der Grundmauern (Durchmesser der Pfostenlöcher: 6x5 cm, 7x5 cm, 10 cm; Tiefe: 20 30 cm, zugespitztes Ende). Eine Eigentümlichkeit des Fundamentgrabens besteht darin, dass er sich bei der SW — und bei der NW-Ecke auf 120 — 140 cm erweitert. Die Fundamentbreite der Apsis bzw. die Stärke des arcus trium­phalis beträgt 60 cm. Die Fundamenttiefe beträgt bei der Nordwand und bei der Apsis gemessen: 108,80 - 108,84, bei der Süd- und bei der Westwand um 108,70. Für die ehemelige Lauffläche bzw. das Fussbodenniveau in der Kirche waren direkte Daten wegen der Zerstörtheit des Grabungsgeländes nicht zugänglich. Eine für das Bauarbeiten-Niveau bezeichnende Mörtel­schicht konnte nicht wahrgenommen werden. Einen Anhaltspunkt mag der Umstand bieten, dass eine grössere Menge Eisennägel (T. XLI) nur auf dem um 109,50 liegenden-Niveau des Steinschutts zum Vorschein gekommen ist. Dieses Niveau bedeutet + 80 cm vom Boden des Fundamentgrabens gerechnet. Noch zwei Beobachtungen 13

Next

/
Oldalképek
Tartalom