GARAM ÉVA - PATAY PÁL - SOPRONI SÁNDOR: SARMATISCHES WALLSYSTEM IM KAPRATENBECKEN / Régészeti Füzetek II/23. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2003

II. Topographie (P. Patay)

schon vernichteten Dammes zu sehen, als ob auch hier ein Graben gegeben wäre. An der Ortsgrenze von Füzesabony und Kere­csend, einmal an ihrer nördlichen, andersmal an ihrer südlichen Seite war die Trasse durch eine Terrain­welle, die Verfärbung des Bodens, oder verschiedenen Pflanzenwuchs an einer Strecke von beinahe 2,5 km, doch abschnittsweise zu folgen. Wo die Ortsgrenze auf einem steilen Abhang ins Tal des Baches Laskó absinkt, läuft der Wall einige Meter südlich von ihr auf einer Weide gut sichtbar mit einer Niveaudifferenz zwischen Damm und Graben von etwa 80 cm. Auf der Fläche des Tales ist die schlängelnde Trasse durch eine Terrainwelle in der Richtung des Braches des kanalisierten Bettes der Laskó noch erkennbar. Doch 650 m vor ihm verschwindet diese schwache Spur und im neu (1964) ausgegrabenen Bett des Baches konnten wir auch kein Wall-Profil auffinden. Wahrscheinlich brach der Wall in einst sumpfigen Tal ab. Zwischen der Tama und dem Laskó-Bach haben wir also einen 8,7 km langen, fortlaufenden Abschnitt von der oberen Linie des Csörsz-Grabens kennenge­lernt. Der von ihm in NW-Richtung abzweigende Arm beträgt 1,1 km. DER ABSCHNITT ZWISCHEN BÜKKÁBRÁNY UND CSINCSE 4 7 Das westliche Ende eines weiteren Abschnittes der oberen Linie zwischen Donau und Theiss befindet sich mit grösster Wahrscheinlichkeit an Ostrand des Tales des östlich vom Dorf Bükkábrány fliessenden Baches Lator, möglicherweise etwas nördlich vom Feldweg, der über die Brücke des Baches führt. Ob­wohl wir weder an Abhang des Tales, noch oben am Plateau die Spur eines Walles erkannt haben, haben uns die Luftbilder an der letzteren Stelle solche ver­raten (Karte 22). Weiter aber, etwa 350 m westlich vom Brach des von Biikkábrány nach Csincse (früher Csincsetanya genannt) führenden Feldwegs war im Ackerfeld eine, dem Weg immer näher kommende Terrainwelle zu erkennen, die den Rest des Walles an­deutet. Diese Welle erreicht den Weg bei seinem Bruch. Von dieser Stelle bis zum Bach "Kis Csincse" (= Kleine Csincse) läuft der Weg auf der Trasse des Walles; er befindet sich meist auf der Nordseite des einstigen Dammes, der durch eine Terrainwelle bei­nahe überall erkennbar ist. Von dem Bruch des Weges wurde die Trasse auch als Ortsgrenze verwendet. Am Anfang bildete sie die Grenze der unter dem Namen Bükkábrány zusam­mengezogenen Dörfer von Alsóábrány und Felsö­ábrány, später die vom heutigen Bükkábrány und Vatta, endlich vom Bach Csincse an die Grenze zwi­schen Mezőkeresztes und Vatta (Taf. 8. 2). Unweit vor dem Bach Kis Csincse haben wir eine Bodenbohrung durchgeführt, die uns die Existenz des Walles, der uns an dieser Stelle auch aus einer handgeschriebenen Karte bekannt geworden war* 1 8, bestätigt hat. Sein Graben hatte einst eine Tiefe von 210 cm. Durch Bodenbohrung konnten wir aber gleich­zeitig auch feststellen, dass dieser Wall am Ostrand der Wiese vom Bach Kis Csincse keine Fortsetzung hatte. Er musste also hier abbrechen; möglicherweise am Westrand der Wiese des Tales. Auf diesem Abschnitt haben wir eine Strecke von 3,9 km nachgewiesen, doch wenn der Anfang des Walles beim Tal des Baches Lator gewesen ist, betrug seine Länge 5-5,2 km. DER ABSCHNITT BEI ISTVÁNMAJOR Auf Luftbildern war etwa 1,5 km östlich vom Dorf Csincse, am südöstlichen Fuss des "Nagyhalom" (= Grosser Hügel) die Spur des Walles klar erkennbar (Karte 22). Die Lücke bei Csincse konnte also nicht gross sein. Da wir bei der Geländebegehung die Spur nicht auffanden, haben wir am Ostrand einer Weide (neben einer Baumreihe) 800 m westlich von der Ansiedlung Istvánmajor (sie liegt in der Gemarkung des Dorfes Ernőd) eine Bodenbohrung durchgeführt (Karte 23). 132 m nördlich vom nach Istvánmajor führenden Feldweg sind wir auf den Graben des einstigen Walles gestossen, der etwa 155 cm tief gewesen ist. Laut Zeugnis der Luftbilder erreicht die Trasse ­nachdem sie in einem spitzen Winkel den erwähnten Feldweg gekreuzt hat - die Ansiedlung bei dem Grundstück Derenki-Gasse 2. Leider zeichnet sie sich östlich der Ansiedlung schon nicht mehr klar ab, nur einige kurze, von einander unabhängige Streifen sind da, von denen aber überhaupt nicht behauptet werden kann, dass sie die Spur des einstigen Walles sind. Dennoch war der Wall gewiss bis zur Theiss aus­gegraben. Denn von einigen Parzellen in der Ge­markung der Gemeinde Sajóörös an der Mündung der 4 Die frühere Siedlung Csincsetanya in der Gemarkung der Gemeinde Mezőkeresztes wurde neuerdings zur selbständig verwalteten Gemeinde Csincse. 48 Hazael, U.M.. Mappa regii Cameraiis boni kerestes... 1759. Országos Levéltár (Landesarchiv). Kamarai térképek (Karten der ung. königlichen Kammer). Nr. 56. - Siehe noch Bálás 1961 59, Abb. 45. 33

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