KEMENCZEI TIBOR: DAS MITTELBRONZEZEITLICHE GRÄBERFELD VON GELEJ / Régészeti Füzetek II/20. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1979)

IV. KERAMIK

35. Einhenklige, unverzierte Schüssel mit geradem Ran d (Grab 243: Taf. XXVI 10). Eine solche Schüssel kann schon zwischen den Funden des Gräberfeldes von Hernádkak angetroffen werden. 4® 36. Henkellose Schüssel mit geradem Ran d. Am Rand finden sich vier Doppelbuckel, von welchen je zwei durchbohrt sind (Grab 191: Taf. XXII 8). Solche Schüsseln finden sich im Denkmalmaterial der Spät-Vatya-Kultur . 37. Topfförmige Gefäße mit geradem Rand , in umgekehrter Stumpfkegelform, un­verziert (Grab 18: Taf. III 10, Grab 67: Taf. IX 7, Grab 71: Taf. X. 6, Grab 76: Taf. XI 8, Grab 122: Taf XV 9), am Rand mit Fingereindrücken, an der Seite mit unregelmäßig eingeritzten Linien (Grab 101: Taf. XIII 4, Grab 122: Taf. XV 12), am Rand mit Kertungen (Grab 128: Taf. XVI 8, 9), mit Buckeln (Grab 184/a: Taf. XXII 3) verziert. Ähnliche Stücke sind schon zwischen den ältesten Funden der Füzesabony-Kultur vorzufinden. 4^ 38. Weitbauchiger . tonnenförmiger Topf . Der Rand ist von Kerbungen, die Schulter von Buckeln (Grab;184/a: Taf. XXII 4), die Seite von unregelmäßig eingeritzten Linien (Grab 202: Taf. XXIII 10) verziert. Diese gehören gleichfalls zu den während der ganzen Periode der Füzesabony-Kultur angefertigten Gefäßformen. 39. Lange, kleine Gefäß e mit geschweiftem Hals und kugelrundem Körper. An dér Schulter finden sich senkrechte Schraffierung und zwei Henkel (Grab 155: Taf. XIX 15, 16). Diese sind von der Töpferkunst der Füzesabony-Kultur fremd. Sie scheinen verkleinerte Formen der größeren Urnen der Vatya-Kultur zu sein. 4 4 40. Zwischen den Funden des Gräberfeldes von Gelej ist das Fragment eines solchen Gefäßes zum Vorschein gekommen, das offenkundig eine Importwar e war. Dieses Stück be­fand sich in der Erde des Grabes 184/B. Seine eingekerbte Linienverzierung ist die Eige­nartigkeit der Töpferkunst der transsilvanischen Wittenberg-Kultur- Laut der Einteilung von K. Horedt ist dieses Motiv für die Zeit der mittleren Phase der Wittenberg-Kultur, d. h. für die Periode Reinecke BB charakteristisch. 4® Aufgrund der Analyse der in der Gelej-Kanális-Flur und in Beltelek freigelegten Gräber können wir darauf schließen, daß diese nicht völlig dem aus des bisher erschlosse­nen großen Gräberfelder der Füzesabony-Kultur (Hernádkak, Megyaszó, Bodrogszerdahely ­Streda nad Bodrogom) zum Vorschein gekommenen Fundmaterial entsprechen. A. Mozsolics gliederte aufgrund dieser Feststellung die Füzesabony-Kultur in drei Phasen. 4® I. Bona hat das Zeitalter der Füzesabony-Kultur gleichfalls in die drei Perioden A­B-C geteilt. Der Phase "A" entspricht unter anderen das Fundmaterig,l von Hernádkak A, der Phase "B" das von Hernádkak B, Megyaszó A, der Periode "C" das Fundmaterial von Megyaszó B. 4? Die Mehrheit'der Funde von Gelej stimmt mit dem in die Periode "C" gereihten Keramikmaterial von Megyaszó überein, jedoch weist sie auch davon be­deutende Abweichungen auf. J^ies zeigt sich in der größeren Mannigfaltigkeit der Keramik­formen, die wesentlichste Abweichung bedeuten aber die Ubereinstimmungen mit den Fun­den des Gräberfeldes von Bodrogszerdahely. I. Bona war der erste, der das Fundmaterial von Typ Bodrogszerdahely nicht zur Füzesabony-Kultur reihte, später wurde aber sein Füzesabony-Char.akter auch von ihm anerkannt. In userer 1963 geschriebenen Studie haben wir bereits darauf hingewiesen, daß die Keramik, deren Typ mit den in Bodrogszerdahely erschlossenen Grabfunden überein­stimmt, in der Gegend zwischen den Flüssen Hernád und der Theiß sowie im nördlichen Teil des Alföld ebenfalls vorgekommen ist und daß ihre Exemplare als Denkmäler der jüngsten Gruppe der Fiizesabony-Ottomány-Kultur zu betrachten sind. Sie stammen aus demselben Zeitalter, wie die Hortfunde von Koszider-Typ. 4® In seiner Studie über die in Füzesabony-Pu9ztaszikszó erschlossenen Ausgrabungen zum Vorschein gekommenen Grabfunde hat F. Kőszegi festgestellt, daß diese in die aller­letzte, dritte Phase der Füzesabony-Kultur gehören, die mit der Zeit der Metallkunst von Koszidej-, d.h. mit der Periode Reinecke BB gleichaltrig ist. Das Gräberfeld von Puszta­szikszó hat er auf den Beginn, das von Bodrogszerdahely auf das Ende dieser Periode da­tiert. Zu dieser Zeit kam es zu einer starken Expansion der Füzesabony-Kultur, was auch die auf den Siedlungen und in den Gräberfeldern der Spät-Vatya-, Magyarád- und Perjámos­Kuäturen zum Vorschein gekommenen Funde von Füzesabony-Typ beweisen. Das Ende die­ser Periode und zugleich auch der mittleren Bronzezeit läßt sich mit der Wanderung des Volkes c^r Hügelgräberkultur erklären. Zur Zeit dieser Bevölkerungsumwalzung hat die örtliche Bevölkerung die Bronzefunde von Koszider-Typ verborgen. 4® 36

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