TÓTH ENDRE: POROLISSUM . DAS CASTELLUM IN MOIGRAD . AUSGRABUNGEN VON A. RADNÓTI, 1943 / Régészeti Füzetek II/19. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1978)

Das Caste llum in Porolissum (Moigrad 1943)

In der NW-Toröffnung konnten die verkohlten Reste des einstigen Holztores samt den Eisenbeschlagen festgestellt werden. Vor der SO-Tor Öffnung, in der Flucht der Lagermauer und dem nördlichen Ende der Trennmauer fand sich eine Vermauerung, zu der vor allem gemeißelte Steine verwendet wurden. Eine Vermauerung befand sich auch vor der NW - Tor Öffnung . Wie es aus dem Protokoll gefolgert werden kann, war jedoch diese Vermauerung nicht so stark, wie im Falle der Porta principalis sinistra, oder die Reste der Vermauerung waren bei dieser letzteren besser festzustellen; möglicherweise handelt es sich aber nur um eine Einen­gung des Tores. Porta principalis sinistr a (Abb. 3): Ihre Toröffnung war ebenfalls in zwei Teile geteilt. Die . Breite der sich den Türmen anschließenden Festungsmauern ist nicht gleichmäßig: die sich dem NO-Turm anschließende Mauer ist 1,50 m, die Fe stung smaue r bei dem SW-Turm 1,70 m dick. Radnóti bemerkte bereits, daß bei dem NO-Turm das Funda­ment der Festungsmauer dicker ist: vermutlich sind also die Festungsmauern gleich dick, doch wurde in einem Falle die Fundamentie rung, im anderen Falle die Breite des auf­gehenden Mauerwerkes gerne ssén. Bei dem NO-Turm war zu beobachten, daß der huf­eisenförmige Teil des Turmes und die Festung zur gleichen Zeit erbaut wurden. In der Maue rstruktur des SW - Turmes konnte man die Anwendung von ausgleichenden Ziegelreihen feststellen. Eine ahnliche Technik zeigte sich im Falle der 96 cm breiten Mauer die die Toröffnung in zwei Teile teilen: es wechselten sich 3 Ziegelreihen mit einer Steinreihe - also wich ihre Struktur von der der Porta praetoria ab. Bei der Por­ta principalis sinistra konnte noch eine technische Lösung beobachtet werden: den Trenn­mauern der Türme entlang verläuft ein "Kanal". Dieser Kanal kam auch bei der Er­schlißung des dextra-Tores zum Vorschein. Seine Größe beträgt 20xZ0 cm und offen­sichtlich diente er zur Aufnahme eines Balkons, der bereits vergangen ist. ^ Das Gra­bung sprotokoll berichtet im Falle des NO-Turminneren nur von der obersten Schicht. Das oberste Fußbodenniveau dieses bestand aus Ziegeln, darüber wurde in der stark durchgebrannten Schicht eine Geta-Münze (Münzenkatalog 15) gefunden. Innerhalb der Türme kam die Mauer der früheren Steinperiode zum Vorschein: dies war die äussere Fassada des früheren Torturmes. Ihre Dicke betrug 1,10 m. Im SW-Turm konnten mehrere Schichten festgestellt werden. Hier blieb in der einen Ecke der oberste Fuß­bodenbelag erhalten, auf dem man knöcherne BogenbeSchläge fand. Unter diesem Fuß­boden folgte eine verkohlte Schicht, sodann ein weiterer Fußboden. Wesentlich ist die Beobachtung, wonach sich die Turmmauer einer waagerechten Linie entlang abscheidet. Diese Abscheidung besteht bis zur Fassade der früheren Periode reichend nur im vier­eckigen Raum des hufeisenförmigen Turmes: der hufeisenförmige Teil ist völlig zusam­mengebaut. Dies beweist, daß beim Bau das hufeisenförmigen Turmes der frühere vier­eckige Torturm verwendet wurde: bis zu einem gewissen Teil wurde dieser abgebaut, und dann der neue Turm aufgesetzt. Da der zweite Fußbodenbelag im viereckigen Raum des Turmes höher als die Linien des Aufbaues ist, kann dieser zweite Fußboden entwe­der mit dem Bau des hufeisenförmigen Turmes gleichaltrig sein, oder er stammt aus einer noch spateren Periode bzw. kam als Fußbodenniveauerhöhung zustande. Dem Aus­bau der hufeisenförmigen Türme folgten noch zumindest eine, jedoch eventuell auch zwei Fußbodenniveauerhöhungen. Die Holzkohlenschicht unter dem oberen Fußboden weist da­rauf hin, daß es infolge einer Feuerbrunst zur Erhöhung des Fußbodenniveaus gekommen sein dürfte. Laut A. Radnóti hatten die Hufeisenförmigen Türme zwei Perioden. Im hufeisenförmigen Teil des Turmes lies sich noch tiefer ein weiterer Fußboden fest­stellen, der laut Meinung des Ausgräbers das Niveau der zum früheren, viereckigen Turm gehörenden Berme darstellt. Bei beiden Toreingangen war die Vermauerung feststellbar. In der Mitte der SW-Tor­öffnung wurde quer eine Mauer mit einem 0, 8 m breiten Fundament und mit 0, 6 m brei­ten aufgehendem Mauerwerk gezogen, die den Zugang besperrt hat. Eine schwacher aus­geführte Steinmauer war auch in der Linie das äußeren Trennmauerpfeilers zu beobach­ten. Diese Mauern haben die früheren Schichten, also die damaligen durchbrochen. Der 7

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