TÓTH ENDRE: POROLISSUM . DAS CASTELLUM IN MOIGRAD . AUSGRABUNGEN VON A. RADNÓTI, 1943 / Régészeti Füzetek II/19. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1978)

Das Caste llum in Porolissum (Moigrad 1943)

Die an den beiden Seiten des Heiligtums gefundenen Basenfundamente waren Sockel von Kaiserstatuen. Die Steine des Fundaments der drei großen Basen waren mit Eisenklammern zusammengehalten. Ein glücklicher Zufall ist, da3 man von den auf Basen stehenden Statuen zwei bestimmen konnte. Im Jahre 1942, nicht lange nach dem Beginn der Ausgrabungen wurden in 30 cm-Tiefe, NO von der Principia 19 Bronzestatuenreste gefunden. Anläßlich der am Fundort durchgeführten Aus­grabung wurden aber keine weiteren Statuenfragmente oder Mauerreste entdeckt. : 1 Die Statuenfra^mente waren Teile der Statuen von Caracalla und Iulia Domna. ^ Vom Gelände des Lagers ist auch die der Gemahlin des Severus gestellte Basis bekannt (Kat.Nr.12). Vom Gebiet der Principia kamen mehrere Fragmente von Kaiserinschriften aus dem 3. Jh. ans Tageslicht (Kat. Nr. 10, 11, 12, 14, 18? 19-20, 21-22). Von diesén war vielleicht die Caracalla-Inschrift Nr. 1 1 die Inschrift der Reite rstatue . Daran kann deshalb gedacht werden, da die im Bereich der Principia gefundene zweite Caracalla-Inschrift (Kat.Nr. 10) in ergänzter Form zu lang ist, um eine Inschrift einer Statuenbasis gewesen zu sein. Die genauere Fundstelle der Inschriftenfragmente innerhalb der Principia ist uns nicht bekannt. Allerdingst könnte man selbst auf Grund der entsprechenden Auf­zeichnungen nur mit größter Vorsicht eine Zuordnung d^r Statuen zu der Base vor­nehmen. Unserer Meinung nach haben die beiderseits des Fahnenheiligtums stehen­den Basen die Reiterstatue von Caracalla (Nr. 2. Taf. III. 2) und die Statue von Iulia Domna (Nr. 3, Taf. III. 4) getragen* Der Grund für diese Vermutung ist, daß die Basis Nr. II um 1 m größer, als Nr. III ist. Die in der Basilika stehende Basis Nr.I ist die kleinste (Taf. III. 2). Auf dieser stand vielleicht die Statue eines ande­ren Mitgliedes der Severen: man könnte an Alexander Severus oder an seine Mut­ter denken. Die Aufstellung der Statue von Caracalla und Iulia Domna' erfolgte anläßlich ihres Besuches in Dazien im Jahre 214*9 oder nach diesem Zeitpunkt. Dafür spricht auch die Inschrift Kat.Nr. 11 mit der Datierung 213-217, die die Inschrift der Status Caracallas gewesen sein dürfte. Aus den vielen unsicheren Angaben können wir aber keine weiteren Schlüsse ziehen. Zum Schluß müssen wir noch kurz auf die im Lager stationierten Truppen be­richten. j m Laufe des 2.Jhs können wir von der Garnison des Lagers nichts Neueres sagen. Laut dem Zeugnis der Inschriften hielt sich die cohors I Brittonum im Lager auf (Kat. Nr. 43-44, 45). Auf einer nicht publizierten Inschrift (Kat. Nr. 45) trug die Truppe das Attribut Antoniniana: die Truppe war demnach vielleicht sogar noch zu Beginn des 3. Jhs im Lager (oder in der Umgebung von Porolissum) sta­tioniert und war eine der drei, zum Umbau herangezogenen Kohorten der Cara­calla-Zeit. Mit Bestimmtheit war auch die cohors V. Lingonum im Lager, zumindest aber im 3. Jh. und war von den drei, gemeinsam arbeitenden, Truppen die zweite. Den Aufenthalt dieser Truppe in Porolissum beweisen nicht nur mehrere Inschriften (Kat. Nr. 46, 47, und 10,11?), sondern auch Ziegelstempel aus dem Zweiten Drittel des 3.Jhs. Die an der Bauarbeit des Jahres 213 tätige dritte Truppe ist uns nicht bekannt. Unter den im Laufe der Ausgrabung zum Vorschein gekommenen Ziegelstempeln gibt es auch den Stempel einer weiteren Truppe (Kat. Nr . 167), die noch in Poro­lissum stationiert war. Es war die numerus Palmyrenorum Porolis sen sium , die von mehreren Inschriften bekannt ist (Kat. Nr . 48-51). Die syrische Formation, die im Munizipium auch mit einer bedeutenden, syrischen Colonia in Verbindung steht, war jedoch nicht im Lager auf dem Pomet-Berg, sondern etwa 500 m davon ent­fernt in dem, auf dem Citera-Berg gelegenen kleineren Lager stationiert*** (101,10 x66,65 m 2, Abb. 6.): dieses Lager kann seinen Maßen entsprechend als Numeruslager betrachtet werden. ^ Wie verschiedene Ziegelstempel es beweisen, hielten sich zu Beginn des 3. Jhs noch die Vexillationen der legio III Gallica und der legio VII gemina im Lager auf.

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