TÓTH ENDRE: POROLISSUM . DAS CASTELLUM IN MOIGRAD . AUSGRABUNGEN VON A. RADNÓTI, 1943 / Régészeti Füzetek II/19. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1978)
Das Caste llum in Porolissum (Moigrad 1943)
bodenniveaus tauchen die folgenden Probleme auf: die im viereckigen Raum des Turmes festgestellten zwei obersten Fußbödenniveaus entsprechen dem im gewölbten Teil des Turmes vorgefundenen zwei FußbÖdenniveaus, weil die beiden Turmteile ungefähr t?is zum Fußbodenniveau des hufeisenförmigen Turmes, durch die Fassade des früheren Turmes in zwei Teile geteilt waren, behandelte das Ausgrabungsprotokoll die stratigraphischen Verhältnisse getrennt. Mir ist jedoch der Zusammenhang der Fußbodenniveaus nicht klar. Genauer gesagt: es fragt sich, ob man beim Bau des inneren Mauermantels, des hufeisenförmigen Turmes das ursprüngliche Fußbodenniveau des Turmes abgetragen hat oder nicht. ' Wurde es teilweise abgetragen, so stammen die im Bogen beobachteten zwei Fußbodenniveaus aus spätere Zeit, als der Bau des hufeisenförmigen Turmes: nach der großen Bautätigkeit kam es noch zu zwei Fußbodenerhöhungen, von welchen die eine mit dem 'Mauermantel des - Turmbogens gleichaltrig ist, während die andere aus einer, späteren Zeit stammt. Aus der einen Bemerkung von Radnóti scheint es, daß die Mauerverstarkung auf das Fußbodenniveau gebaut wurde: in diesem Falle dürfte der untere Fußboden auch zugleich das ursprüngliche Niveau des hufeisenförmigen Turmes gewesen sein, der im Bogen beobachtete oberste Fußboden ist dann in diesem Falle mit der Verstärkung der Turmmauer gleichaltrig. Waren im gewölbten Teil des Turmes tatsächlich auch ursprünglich zwei Fußbodenniveaus (das oberste ist nicht zerstört worden) so entsteht im Zusammenhang mit der Interpretation der Ziegelsternpe^l ein Problem. Wie bereits bemerkt worden ist, - knüpfte ich jene Ziegelstempel, die mehr als 50% des ganzen Ziegelstempelmaterials ergeben, also die Ziegel des durch die drei Kohorten durchgeführten Baues-mit dem Stempel CH III und seine Varianten an die Hufeisenförmige Periode der Festung. Die mit der Hand markierten, durch Fingereindrücke entstandenen CVL-Stempel, die fast ausschließlich im Gebiet der Porta decumana und auch dort vor allem im umgebauten Turm und in dessen Fußbodenniveau zum Vorschein gekommen waren, verband ich mit der Herstellungszeit des Mauermantels. Falls der im viereckigen Teil des Turmes beobachtete, vorletzte Fußboden (II.) zum Ausbau der hufeisenförmigen Türme gehört, so stammen die CVL-Stempel nicht aus der Zeit dieses Baues, sondern aus einer noch früheren Periode. Dies ist aber meiner Ansicht nach wegen der hohen Stückzahl der CVL-Stempel und auf Grund des Fundortes sehr unwahrscheinlich. Die relative Datierung der Bauperioden des Lagers kann mit Hilfe der Bauinschriften absolut fixiert werden. Dabei zeigt sich, daß die so gewonnenen Datierungen der Bauperioden des Lagers mit dem bisherigen Bild, das uns von den Lagern Daziens bzw. dem Lager Dacia Porollisen sis bekannt ist, in vollem Einklang steht. I. 1. E rdlage r : der Erdwall des Lagers ist an mehreren G rabungs stellen zum Vorschein gekommen. Sowohl an der NO-, als auch an der NW- und SW-Seite umzeichnete sich die Aufschüttung des Walles in den Profilen mehr oder weniger deutlich ab. Das Erdlager wurde nach der Eroberung Daziens bzw. der Organisierung der Gegend offensichtlich sehr bald ausgebaut. 2. Die zweite Periode des Erdlagers, die mit partiellem Steinba u der sich vielleicht auch auf Torbauten erstreckte, ist durch eine auf das Jahr 129 datierte Inschrift von Hadrianus bewiesen (Kat.Nr.4.). Die Forschung vermutet zu dieser Zeit'am Olt-Limes militärische Aktionen, was auch von einem Diplom (IDR DiplD X) und einer Inschrift unterstützt wird. 6 Vielleicht kann die erste beobachtbare Bauarbeit im SO-Turm der Porta decumana mit dieser Bautätigkeit verbunden werden. II. 1. Die dazische Forschung verbindet den allgemeinen Umbau der Lager in Steinbauweise mit der Zeit des Antoninus Pius. Die Bauinschrift unter Kat.Nr.6. von Antoninus Pius steht mit diesem Bild in Zusammenhang, abgesehen von der Datierung der Inschrift 140 oder 140/144, die die Bauzeit auf eine etwas frühere Zeit verlegen. ^ Dies könnte aber mit der Bedeutung von Porolissum zusammenhängen. Mit diesem Bau kann man auch die parallel zur NW-Lage rmaue r verlaufende 0,75 m dicke, frühere Lagermauer verbinden, die zwischen der Porta principalis sinistra und der nördlichen Lagerecke, außerhalb der Lagermauer zwischen der-Porta principalis sinistra und der südlichen Lagerecke innerhalb der Lagermauer verläuft. 9