VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)

II. DIE GENETIK DER HÖHLENSEDIMENTE

15 Mtt der SolifLuktion als Höhlensedimente transportierender geologischen Kraft befasste sich in erster Linie J. KEREKES, ( 86, 87 ) der auf Grund seiner Beobachtungen an mehreren ungarländischen und ausländischen Höhlen feststellt, dass der vom Wind eingeführte Löss zwar in einzelnen Fällen eine gewisse Rolle in der Entstehung der Sedimente hat, doch gelangt das Material der Ausfüllungen in anderen Fällen - und diese bilden die Mehrzahl - von aussen her, durch SolifLuktion in die Höhlen. In diesen Fällen wäre auch der Kalkschutt in der Ausfüllung kein Frostbruchprodukt der Höhlendecke, sondern allochton. .Ms Beweis dafür hebt er hervor, dass die Fels­wände einzelner Höhlen intakte, uralte Korrosionsformen bewahren, dass die Ausfüllung sich in solchen Höhlen leicht (in einem Wilkel von 2-5 ) nach dem Inneren hin senkt, und dass in der Regel auch Kalk schuft fremden Ursprunges im Sediment zu beobachten ist, usw. Seiner Ansicht nach hat sich der Schutt in solchen Fällen durch Kamine oder in der Richtung des Hanges durch den Eingang in die Höhle ergossen. - Unseren Beobachtungen nach steht es ohne Zweifel fest, dass sich Höhlenausfüllungen auch auf diese Weise bilden, doch nur in seltenen Fällen. Dazu, dass die Ausfüllung durch SolifLuktion in die Höhle gelange, wäre ein öfteres Gefrieren und Auftauen der Sedimente nötig. Dies erfolgt jedoch bereits in geringer Entfernung vom Höhleneingang einwärts bei der ausgeglichenen Temperatur der Höhle nicht mehr. Am Schutt, der durch SolifLuktion in die Höhle gelangte, müssten gewisse Spuren der Verschleppung zu bemerken sein; der Schutt musste schichtenweise gelagert sein, im allgemeinen mtisste sich eine Strukturbildung zeigen. Solche Erscheinungen sind jedoch in ganz Europa sehr selten beobachtet worden 8^ und wurden in ihrer typischen Entwicklung, unseres Wissens, in ungarischen Höhlen bisher überhaupt nicht angetroffen. Wir fassen das bisher Gesagte über den Ursprung des Bodens solcher Höhlen, die zur Wohnung des Urmenschen geeignet waren, die in der Regel nicht tief sind und einen weiten Eingang haben, zusammen: Die Höhlenböden sind unter den geologischen Umständen des Pleistozäns, die anders, als die heutigen waren, entstanden. Das Milieu der Höhlen schuf eigen­artige diagenetische Bedingungen. Ihrem Ursprung nach bestehen sie aus der An­häufung von teils autochtonem, teils alLochtonem MateriaL Den autochtonen Faktor be­deuteten dabei die lokalen Verwitterungsprodukte des Mutterge steins und dessen mehr-minder unverwitterter Schutt. Der allochtone Anteil kann von verschiedenen Orten stammen: es kann ebenso von vom Wasser angeschwemmtem Kiesel und feinerem Schutt, vom Wind herbeigewehten Löss und aus der unmittelbaren Nähe der Höhle hierhergelangten organischen und anorganischen Materialen die Rede sein, wie vom Schutt, der vom Hang durch SolifLuktion in die Höhle gelangte, von organischen und anorganischen Materialen, die von Lebewesen hereingeschleppt wurden; endlich tragen auch die vermoderten oder fossilisierten Überreste der Lebewesen selbst zum aHochtonen Material bei

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