Körmöczi Katalin szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 3 - Vom Ende der Türkenkriege bis zur Millenniumsfeier - Die Geschichte Ungrans im 18.-19. Jahrhundert (Budapest, 1997)
Dem Besucher werden in den Sälen 9-15 7 die historischen, kulturgeschichtlichen und künstlerischen Zeugnisse Ungarns aus dem 18.-19. Jahrhundert dargeboten. Die Grundfrage der Periode nach der Vertreibung der Türken war der Wiederaufbau des Landes, der Anstoß einer bürgerlichen Entwicklung und die Sicherung der selbständigen nationalen Existenz. Europa befand sich im Umbruch, und zwischen den beiden äußersten Punkten, dem starken bourgeoisen britischen Reich und dem zerfallenden, mit östlichen feudalen Merkmalen behafteten osmanisehen Reich, bildete sich ein neues Gleichgewicht heraus. Damals entstanden im von den englischen, französischen, russischen, deutschen und Habsburger Reichsinteressen beeinflußten mitteleuropäischen Raum die selbständigen bürgerlichen Nationalstaaten. Die Ungarns Schicksal gestaltenden Ereignisse dieser Epoche waren: der RákócziFreiheitskampf gegen den HabsburgerAbsolutismus, der Freiheitskampf 1848/1849, der das dualistische Staatssystem schaffende österreichisch-ungarische Ausgleich von 1867 und schließlich das dieses Staatsgebilde beseitigende und den Ersten Weltkrieg abschließende europäische Friedenssystem, der sogenannte Frieden von Trianon.