Körmöczi Katalin szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 3 - Vom Ende der Türkenkriege bis zur Millenniumsfeier - Die Geschichte Ungrans im 18.-19. Jahrhundert (Budapest, 1997)

SAAL 10. Ungarn im 18. Jahrhundert (Gábor Németh - Eszter Aczél)

25. Der „Martinovics-Baum ", die Hinrichtung von Martinovics und Genossen auf dem Blutfeld, Guasch, 1795 Őz (1766-1795) und Sándor Szolártsik (1766-1795). Das tragische Geschehen symbolisiert das Henkerschwert, mit dem die Hinrichtungen vorgenommen wurden. Der Stich eines unbekannten Meisters ver­ewigte die Hinrichtung, und der Meister komponierte den sog. „Martinovics-Baum" ins Bild hinein (Abb. 25). Die übrigen, unter ihnen berühmte Vertre­ter des ungarischen Geisteslebens wie Fe­renc Kazinczy und János Batsányi (1763— 1845), wurden zu Gefángnishaft verurteilt. Der ungarische Adel schrak vor den fran­zösischen und einheimischen Verände­rungen zurück und stellte sich hinter den Hof. Im Laufe der Napoleonischen Kriege wurde auch Ungarn zum Kriegsschau­platz. Napoleon wandte sich in einem Ma­nifest an die Ungarn, in dem er die Mög­lichkeit der Aufhebung der Habsburger­Abhängigkeit anbot, was der ungarische Adel aber einhellig ablehnte. Der letzte ungarische Adelsaufstand gegen Napoleon von 1809 erlitt in der Schlacht bei Győr eine schimpfliche Niederlage. Die infolge der Kriegsereignisse entstandene Konjunk­tur und dann die Dekonjunktur ließen die Zusammenarbeit von Hof und Ständen zerbrechen. Dem Versuch der Hofes, die Steuern zu erhöhen und das Geld abzu­werten, folgte die Auflösung des 1811 zu­sammengetretenen Landtages. Damit be­gann ein absolutistisches Regiem, das sich auf das System der auf dem Wiener Kon­greß gegründeten Heiligen Allianz und die Beendigung der Kriege stützte.

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