H. Kolba Judit szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 2 - Von der Staatsgründung bis zur Vertreibung der Türken - Die Geschichte Ungarns im 11.-17. Jahrhundert (Budapest, 1997)
SAAL 7 - Siebenbürgen und das königliche Ungarn (2. Hälfte 16.-17. Jahrhundert) (Judit H. Kolba)
59. Sámuel Telekis bestickter Sattel, Siebenbürgen, 2. Hälfte 17. Jh. und Paläste und repräsentative liturgische Gegenstände fur die Kirchen. In unsicheren Zeiten war die Bestellung von wertvollen Goldschmiedearbeiten die sicherste Form der Vermögensrettung. Die siebenbürgischen Fürsten sandten Goldschmiedegegenstände in großer Zahl an die türkische Pforte bzw. die Herren des Wiener Hofes, anläßlich ihrer Frieden sichernden Gesandtschaften. Ein beliebter Brauch der Zeit war die Aufstellung von sog. Kredenzen. Im schönsten Saal der Schlösser und Burgen wurden auf podestartige Regale das glänzende Tischgeschirr gestellt: die ineinandersetzbaren Wappenbecher, Deckelpokale, Kannen, Zierteller und Tisch Verzierungen aus besonderen Materialien (Abb. 60). Ein großer Teil der Gegenstände wird durch den Namen und das Wappen des Auftraggebers sowie das Jahr der Schenkung datiert. Seit 1570 waren die Goldschmiede verpflichtet, ihr Meisterzeichen (die Anfangsbuchstaben ihres Namens) und das Wappen ihrer Stadt in das fertige Werk einzuschlagen. Damit bestätigten sie, daß das Werkstück die vorgeschriebene Metallmenge enthalte. Eine Goldschmiedezunft gab es in jeder größeren Stadt Siebenbürgens seit Jahrhunderten, aber auch unter ihnen ragte die